Workshop
Sustainable Dancing
Die Stärkung der Nachhaltigkeitsorientierung von Unternehmen durch innovative Personal- und Bildungspolitik stand im Mittelpunkt des Workshops.
08. November 2007, 16:30 – 20:00, Haus der Bauwirtschaft, Schaumburgergasse 20, 1040 Wien
Die Stärkung der Nachhaltigkeitsorientierung von Unternehmen durch innovative Personal- und Bildungspolitik stand im Mittelpunkt des Workshops „Sustainable Dancing“, den die ÖGUT im Auftrag des Lebensministeriums und mit Unterstützung von Wirtschaftskammer Österreich und der Industriellenvereinigung am 8. November im Haus der Bauwirtschaft organisiert hatte. Zu diesem „Tanzkurs“ im übertragenen Sinn waren jeweils „Paare“ aus Unternehmen geladen - die Verantwortlichen aus den Bereich Personal(-entwicklung) und Nachhaltigkeit. Durch den intensiven Austausch untereinander und mit KollegInnen aus anderen Unternehmen sollte ein vertieftes Verständnis für die Agenden des jeweils anderen Themenbereichs entwickelt bzw. Anregungen für die weitere Verankerung des Leitbilds der Nachhaltigen Entwicklung im Unternehmen mitgenommen werden. Die „TänzerInnen“ aus sieben Unternehmen – BTM-Holding GmbH, EVN, Österreichische Kontrollbank AG, Wiener Krankenanstaltenverbund, Austria Glas Recycling GmbH, brains and games, Österreichische Bundesforste AG wagten sich auf das Parkett und entwickelten Schritte für ein akkordiertes Vorgehen im Unternehmen zur Verstärkung der Nachhaltigkeitsorientierung.
Gastgeber Christoph Haller von der Wirtschaftskammer Österreich hieß die Gäste willkommen. Danach verwies Wilhelm Autischer vom Lebensministerium in einer kurzen Einleitung auf die Bedeutung der Konzepte der Corporate Social Responsibility und der Nachhaltigkeit, die in den unterschiedlichen Unternehmen unterschiedlich gelebt werden müssen. Martina Handler von der ÖGUT erläuterte in ihrer Präsentation das Konzept einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Besonderes Augenmerk schenkte sie der Rolle, die Bildung bei der Umsetzung des Leitbilds der Nachhaltigkeit in Unternehmen spielen kann.
Beispiele aus der Praxis
Martina Ganzera-Veraszto von der Oesterreichischen Kontrollbank AG stellte – in Vertretung von Eveline Balogh, die am gleichen Abend im Austria Center den „Austrian Sustainability Reporting Award“ für die OeKB entgegen nahm und daher verhindert war – die Bausteine des Nachhaltigkeitsmanagements in ihrem Unternehmen vor. Dazu zählen EMAS und ISO14001 Zertifizierung und ein Audits Familie und Beruf genauso wie ein integriertes Managementsystem für nachhaltige Unternehmensentwicklung. Grundlage für die Umsetzung der Nachhaltigkeit in der OeKB sind u. a. die Bereitschaft Zeit und Geld zu investieren, um nachhaltigem Wirtschaften einen organisatorischen Rahmen zu geben, sowie die Überzeugung, dass ein ehrlicher, verantwortungsvoller Umgang mit allen Stakeholdern Grundlage für vertrauensvolle Geschäftsbeziehungen ist.
Elisabeth Lehner von der Österreichischen Bundesforste AG – ihr Tanzpartner war ausgefallen, da er ebenfalls eine Auszeichnung für die ÖBf beim „Austrian Sustainability Reporting Award“ entgegen nahm – berichtete über nachhaltige Personalentwicklung bei den Bundesforsten. Diese beginnt schon bei der Personalsuche und geht über zahlreiche Steuerungs- und Führungsinstrumente, beispielsweise die Sustainability Balance Score Card, hin zu konkreten Angeboten für Bildung und Entwicklung. Nicht nur die Inhalte, sondern auch die Umsetzung der Aus- und Weiterbildung ist nachhaltig, es wird Nachhinein wird geschaut, wie Maßnahmen umgesetzt werden. Begleitendes Coaching und erforderliche Ressourcen werden den MitarbeiterInnen dafür zur Verfügung gestellt.
World Café
Danach ging es auf das „Tanzparkett“: in einem World Café erläuterten die TeilnehmerInnen an drei Tischen in drei Runden drei Fragen und tauschten so ihre Erfahrungen aus und entwickelten neue Ideen:

Die drei Fragen lauteten:
- Woran kann ich konkret erkennen, dass ein Unternehmen das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung lebt? (ökologisch/ökonomisch/sozial)
- Was sind sinnvolle Maßnahmen, die dorthin führen?
- Was kann die Personalentwicklung dazu beitragen, dass es gelingt?
Allen war klar, dass die Implementierung von Nachhaltigkeit mit Veränderungsprozessen einhergeht. Lebhaft diskutiert wurden Aspekte wie „integriertes Entscheidungs- und Personalmanagement“ oder „schöpferische Entschleunigung von Veränderungsprozessen“ und konkrete Umsetzungsinstrumente wie das MitarbeiterInnengespräch. Begriffe wie Offenheit, Kommunikation und Partizipation standen in verschiedenen Zusammenhängen zur Diskussion.
Danach fassten die drei GastgeberInnen an den Tischen des World-Café die Ergebnisse der Gespräche an ihren Tischen kurz zusammen und gaben einen Überblick über die wichtigsten Diskussionspunkte (siehe auch Download).
In einer abschließenden Diskussion hatten die TeilnehmerInnen noch Zeit zu diskutieren, welche Anregungen von dieser Veranstaltung sie konkret in ihr Unternehmen mitnehmen und dort umsetzen können. Die lebhafte Diskussion an den Tischen und die positiven Rückmeldungen der TeilnehmerInnen lassen den Schluss zu, dass „Sustainable Dancing“ dem Reigen der Unternehmen in Richtung nachhaltige Entwicklung neue – hoffentlich nachhaltige – Impulse geben konnte.