Fotocredit: Sabine Schneider

Green Investment

Nachhaltige Geldanlagen legten 2017 erneut zweistellig zu

In Österreich konnten nachhaltige Geldanlagen laut aktueller FNG-Erhebungen 2017 zweistellige Zuwachsraten verzeichnen, genauer um 2 Mrd. Euro, von 13,2 auf 15,2 Mrd Euro.
Ein Großteil davon wird über Investmentfonds und Veranlagungsmandate verwaltet, welche ein Plus von 16% verzeichnen konnten – das entspricht 8,4 % am gesamten von heimischen Investmentfonds verwalteten Vermögen von 175,4 Mrd. Euro.

Weniger streng definierte nachhaltige Geldanlagen im weitesten Sinne konnten ein noch deutlich stärkeres Plus von etwa 5 Mrd. Euro verzeichnen (von 34,0 auf 39,1 Mrd. Euro).
76 % der nachhaltigen Geldanlagen werden von institutionellen Anlegern gehalten, 24 % von PrivatanlegerInnen. Bei den institutionellen Investoren stehen die Betrieblichen Vorsorgekassen an erster Stelle und damit eine Branche, die sich ganz dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben hat und dafür alljährlich von der ÖGUT ausgezeichnet wird.

Bei den nachhaltigen Anlagestrategien dominieren Ausschlusskriterien wie Kernenergie, Waffen und Rüstung, Arbeitsrechtsverletzungen, Menschenrechtsverletzungen, Gentechnik, Pornografie und Tabak. 90 Prozent der nachhaltigen Fonds und Mandate investieren nicht in Unternehmen, die diesen Kriterien entsprechen. Bei der Investition in Länder kommen Kriterien wie Todesstrafe, Diktaturen, Korruption, Nichtratifizierung von Umweltabkommen und Kernenergie zu tragen.

Der "Green Finance"-Plan, der Aktionsplan der EU für nachhaltigen Geldanlagen, könnte laut Susanne Hasenhüttl von der ÖGUT eine „Revolution" auslösen – Ziel des Programms sei das Lenken von Kapitalflüssen im Sinne eines nachhaltigeren Wirtschaftssystems. Der EU-Aktionsplan, den Hasenhüttl als „sehr ambitioniert" bezeichnet, sieht zehn Maßnahmen vor, unter anderem Standards und Siegel für umweltfreundliche Finanzprodukte, die Förderung von Investments in nachhaltige Projekte oder mehr Fokus auf Nachhaltigkeit in der Finanzberatung.

Hier finden Sie den FNG Marktbericht zum Download

 

Unterhalb können Sie einen Beitrag zum Thema aus dem Ö1-Morgenjournal nachhören.

(Quelle: Ö1 Morgenjournal, Ellen Lemberger, 09.06.2018)

Teilen

auf Google+ teilen auf Facebook teilen auf Twitter teilen auf LinkedIn teilen per RSS teilen