ÖGUT-EXPERTIN AM WORT

Erika Ganglberger bei der Papierfachtagung zu "Bioeconomy – challenges and chances"

Bioökonomie hat sich in den letzten 10 Jahren zu einem Zukunftsthema von globaler Bedeutung entwickelt. Die Herausforderungen des Klimawandels, globalen Bevölkerungswachstums, Ernährungs- und Energiesicherheit sowie Ressourcenverknappung und Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen – all dem hoffen ExpertInnen mit Bioökonomie begegnen zu können.

Wo liegen die Chancen der Bioökonomie? Bioökonomie kann dauerhaft hohe Lebensqualität sichern, schafft zukunftsträchtige Arbeitsplätze sowie neue Wertschöpfung und trägt wesentlich zur Energiewende bei.
Seit 2012 gibt es auf EU-Ebene eine Strategie: "Innovating for Sustainable Growth - A Bioeconomy for Europe". Österreich zieht nun nach: 2014 wurde die „FTI-Strategie für die Biobasierte Industrie in Österreich" publiziert, seit Anfang des Jahres gibt es einen Vorschlag für eine „Bioökonomie-FTI-Strategie für Österreich".

Was heißt Bioökonomie konkret? Bioökonomie umfasst sowohl die Produktion erneuerbarer biologischer Ressourcen als auch deren Umwandlung in Nahrungs- und Futtermittel, biobasierte Produkte und Bioenergie. Damit sichert die Bioökonomie bereits heute EU-weit knapp 19 Milliarden Arbeitsplätze und hohe Wertschöpfung. Das Potenzial der Bioökonomie ist aber weit größer, denn aktuell liegt der Anteil des erneuerbaren Ressourceneinsatzes erst bei 27 Prozent, für eine konsequente Bioökonomie müssen beinahe drei Viertel der aktuellen Einsatzstoffe ersetzt werden.

Bei detaillierter Betrachtung werden auch die Grenzen und Herausforderungen der Bioökonomie deutlich – neueste Studien zeigen, dass eine biobasierte Substitution der stofflich genutzten fossilen Rohstoffe einen nicht unbedeutenden Flächenverbrauch mit sich bringt. Auch bei Produktionskapazitäten und Rohststoffbedarf (Feedstock) stößt man rasch an Grenzen, wenn z.B. der Gesamtbedarf an Kunststoff durch biobasierten Kunststoff abgedeckt werden soll.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in der Bioökonomie sowohl für Österreich als auch für Europa hohes Potenzial liegt, das nur gehoben werden kann, wenn die Bioökonomie Teil einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft wird und biobasierte Produkte auch ökonomisch konkurrenzfähig am Markt etabliert werden.

Erika Ganglberger erläuterte in ihrem Vortrag „Bioeconomy – challenges and chances" das Konzept der Bioökonomie und verdeutlichte basierend auf aktuellsten Studien wie rasch auch die Bioökonomie an Ressourcengrenzen stößt.

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