ÖGUT-Umweltpreis 2021

BUSINESSART Sonderpreis

© Silosophie
© Silosophie

Die Magazine Businessart und Lebensart wählen aus allen Einreichungen einen Sonderpreis aus. Dotiert ist dieser Sonderpreis mit einem Medienpaket der renommierten Nachhaltigkeitsmagazine.

Silosophie mit „Turm der Zukunft"

Unschöne, betongraue Monolithen (Silotürme) prägen das Ortsbild hunderter österreichischer Dorflandschaften: Trotz ihrer historischen Bedeutung als Getreidespeicher erhalten die Silotürme oftmals eine Zuschreibung als ungewollte, graue Wahrzeichen. Ziel des Projekts „Silosophie" ist es, die Silotürme zusammen mit der lokalen Bevölkerung in stromproduzierende Gesamtkunstwerke zu transformieren. Passende Fassadenflächen der Türme sollen mit Photovoltaik-Modulen bestückt und restliche Flächen mit Street-Art versehen werden. Die Türme sollen als Symbole für ein neues Leben am Land fungieren und individuelle Geschichten der lokalen Bevölkerung erzählen.

Das erste Projekt wird in Engelhartstetten, einer Gemeinde im Marchfeld, im August 2022 umgesetzt Dazu sind auch Informationsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit der KEM Marchfeld vor Ort geplant. Auch ein Malwettbewerb in der lokalen Volksschule sowie eine Crowdfunding-Kampagne soll im Zuge der Partizipation erfolgen. Bereits jetzt ist die Resonanz der lokalen Bevölkerung auf das Projekt durchwegs positiv und viele freuen sich, dass in der Gemeinde „endlich mal was passiert".

„Silosophie" agiert als ehrenamtlicher Verein, der zusammen mit Partner-Organisationen die Umsetzung betreut. Das notwendige Kapital für die geplante Photovoltaik-Anlage des Siloturms wurde Großteiles vom „Klima- und Energiefonds" zu Verfügung gestellt. Sonstige Kosten bzgl. des PV-Systems werden von der Firma „Crosspower Energy GmbH" getragen. Ein Drittel der finanziellen Mittel für die künstlerische Gestaltung werden vom „Viertelfestival Niederösterreich" zu Verfügung gestellt. Die verbleibenden Mittel für die Umsetzung sollen durch eine Crowdfunding Kampagne und Sponsoren akquiriert werden.

In Zukunft sollen weitere Silotürme in Österreich, Tschechien, Ungarn und in der Slowakei zu Wahrzeichen der Zukunft umgestaltet werden. Für 2022 sind bereits zwei weitere Projekte in Planung. Das partizipative Konzept kann dabei auch bei Silo-ähnlichen Gebäuden oder Flächen angewandt werden. „Silosophie" möchte außerdem auch im Bereich der erneuerbaren Energiegemeinschaften Fuß fassen und bei der Gründung unterstützen.

v.l.n.r.: Monika Auer (ÖGUT-Generalsekretärin), Roswitha Reisinger (Lebensart Verlags GmbH), Lucas Silhanek, Maximilian Wittmann (Silosophie), Christian Brandstätter (Lebensart Verlags GmbH), Andrea Reithmayer (ÖGUT-Präsidentin). © Katharina Schiffl