ÖGUT-Umweltpreis 2021
Nominierte in der Kategorie "Partizipation"
Nachhaltige Entwicklung kann nicht verordnet, sie muss verhandelt werden und ist somit eng verknüpft mit der Beteiligung der Öffentlichkeit. Der ÖGUT-Umweltpreis dieser Kategorie zielt in zwei Richtungen: es werden herausragende Partizipationsprojekte und zivilgesellschaftliche Initiativen ausgezeichnet, in denen öffentliche Anliegen in innovativer und vorbildhafter Weise verhandelt und umgesetzt werden bzw. wurden. (Sponsor: BMK)
Partizipation
PlanSinn GmbH
LiLa4Green - Begleitendes Living Lab für die Realisierung von grün-blauen Infrastrukturmaßnahmen in der Smart City Wien
Wie können trotz hoher Dichte und Nutzungsdruck über ein grünes Netzwerk aus Parks, offenen Plätzen, Frei/Grünflächen und Straßenraum- und Gebäudebegrünungen Stadtoasen im Bestand geschaffen werden – und das mit größtmöglicher sozialer Wirkung und Akzeptanz? Das Fokusgebiet von LiLa4Green befindet sich in Innerfavoriten/Quellenstraße Ost im 10. Wiener Gemeindebezirk, in einem Bestandsgebiet mit heterogener Bebauung, autodominanter Straßenraumnutzung und hoher Haushaltsdichte. Der Bedarf nach Maßnahmen, um den urbanen Hitzeinsel-Effekten entgegenzuwirken, ist in diesen dichten Bestandsgebieten hoch, die Finanzkraft jedoch gering.
LiLa4Green nutzte den Living Lab („LiLa")-Ansatz, um gemeinsam mit den Nutzer:innen in einem co-kreativen Prozess Nature Based Solutions umzusetzen. Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung und das Austesten von Augmented Reality als eine Form der smarten Nutzer:innenpartizipation. Durch das Austesten verschiedenster Zugänge, Methoden und Tools im Zuge des kontinuierlichen Living Lab Prozesses konnten wertvolle Erkenntnisse über Nutzer:innenpartizipation und notwendige Voraussetzungen für Transformation gewonnen werden.
Das Austesten im realen Umfeld erlaubt es dem Forschungsteam, innovative Ansätze experimentell auszuprobieren und an den Bedarf vor Ort anzupassen. Durch grüne Aktionen, die von den Teilnehmenden der grünen Werkstätten mitentschieden wurden, konnte ein Bewusstsein für mehr Grün im Straßenraum geschaffen und Impulse für weitere, eigenständige Aktionen im Quartier gegeben werden.
Die Jury war von der breiten Miteinbeziehung der Akteur:innen überzeugt, ebenso wie von der professionellen Umsetzung und der Relevanz des Themas (grün-blaue Infrastruktur).