ÖGUT-Umweltpreis 2021
Preisträgerin in der Kategorie "Frauen in der Umwelttechnik"
Frauen vor! Der ÖGUT-Umweltpreis für „Frauen in der Umwelttechnik" wird an Expertinnen im Bereich angewandter umweltbezogener Forschung und Technologieentwicklung in Österreich vergeben, die in einem schwierigen Umfeld ihre Kompetenz zeigen und Karriere machen. (Sponsor: BMK)
Dr.in techn. Dipl.-Ing.in Bernadette Fina
Scientist, AIT Austrian Institute of Technology und Vor-tragende am FH Technikum Wien
Bernadette Fina hat Elektrotechnik und Informationstechnologie (BSc) sowie Energie- und Automatisierungstechnik (MSc) an der TU Wien studiert und sich im Rahmen ihrer Doktorarbeit an der Energy Economics Group bereits den Energiegemeinschaften zugewendet: „On the profitability of PV sharing in residential energy communities" – und zwar mit Auszeichnung!
Sie ist in diesem Feld als Pionierin zu sehen und heute anerkannte Expertin im Bereich Energiegemeinschaften – nicht nur in modellierungstechnischen, sondern auch in regulatorischen Fragestellungen. Seit 2017 hat sie ihre Heimat am AIT Austrian Institute auf Technology gefunden – bis 2020 als PhD Candidate, seither als Scientist. Ihr Schwerpunkt bei der Erstellung von Simulations- und Optimierungsmodellen, um Energiegemeinschaften und die damit einhergehenden Energieflüsse und Auswirkungen bewerten zu können. Ein besonderer Fokus liegt auf unterschiedlichen Besiedlungsstrukturen und Teilnehmer*innen sowie der Kombination von erneuerbaren Energieerzeugungsanlagen mit umfassender thermischer Gebäudesanierung zur Reduktion der CO2-Emissionen. Weiters entwickelt sie Abschätzungsmethoden des (kosten-)optimalen Installationspotenzials von Photovoltaikanlagen im Falle der großflächigen Ausrollung von Energiegemeinschaften. Ihre Forschungsarbeit – die auch mit der praktischen Umsetzung von Anlagen einhergeht – publiziert sie regelmäßig in internationalen Fachzeitschriften mit peer-review Prozess und Impact Factor. Darüber hinaus ist sie Vortragende am FH Technikum Wien im Rahmen der Vorlesung „Energiegemeinschaften".
Apropos Impact: Auch privat gründet sie derzeit eine Energiegemeinschaft.
Frauen rät sie zu einer Karriere in Naturwissenschaft und Technik: „Keine Frau sollte sich scheuen, sich der Welt der Technik bzw. Forschung zu widmen und unbeirrt den eingeschlagenen Weg gehen. Gerade in technischen Berufen wird Frauen höchster Respekt entgegengebracht. Frauen und Männer begegnen sich auf Augenhöhe, eine wertschätzende Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung ist der Alltag."
Die Jury überzeugte ihre Entscheidung für eine Ausbildung in einem stark männlich dominierten Umfeld (Technische Universität Wien, Doktoratsstudium Elektrotechnik) und ihre konsequente Verfolgung einer wissenschaftlichen Karriere im zukunftsweisenden Feld der Energiegemeinschaften.
