ÖGUT-Umweltpreis 2021

Preisträgerin in der Kategorie "Frauen in der Umwelttechnik"

Frauen vor! Der ÖGUT-Umweltpreis für „Frauen in der Umwelttechnik" wird an Expertinnen im Bereich angewandter umweltbezogener Forschung und Technologieentwicklung in Österreich vergeben, die in einem schwierigen Umfeld ihre Kompetenz zeigen und Karriere machen. (Sponsor: BMK)

Cornelia Diesenreiter
Cornelia Diesenreiter © Harald Eisenberger

Dipl.-Ing.in Cornelia Diesenreiter, MDes LLB.oec.

Gründerin und Geschäftsführerin von Unverschwendet

Aufbauend auf Ausbildungen im Bereich Recht, Touristik und Wirtschaft hat Cornelia Diesenreiter zwei Master abgeschlossen: Design and Innovation for Sustainability an der Cranford University in UK und Umwelt- und Bioressourcenmanagement an der Universität für Bodenkultur. Nachhaltigkeit und speziell Lebensmittelabfallvermeidung ist ihre Antriebsfeder – bereits während der Ausbildung und in ihrem beruflichen Werdegang.

Allein in Österreich werden in der Landwirtschaft jährlich tausende Tonnen bestes Obst und Gemüse weggeworfen, weil sie Marktstandards nicht entsprechen – zu klein, zu krumm,... - oder der Überschuss kurzfristig die Vertriebsmöglichkeiten der Landwirt:innen übersteigt. 2016 hat Cornelia Diesenreiter gemeinsam mit ihrem Bruder das Start-Up „Unverschwendet" gegründet, um eine umfassende Lösung für Lebensmittelabfallvermeidung zu schaffen, die zusätzlich die regionale Wertschöpfung steigert, zur Bewusstseinsbildung beiträgt und auch als belastbares und skalierbares Business Modell taugt.

Unverschwendet wird ein Vielfaches von dem angeboten, was es – trotz starken Wachstums – selbst verarbeiten kann. Diese Erfahrung führte zur Idee, ein Smartes Überschussmanagementsystem (SÜMS) zu entwickeln, das die Überschüsse kommerziell für die Lebensmittelindustrie, Gastronomie und den (Groß-)Handel verfügbar machen soll. In Zusammenarbeit mit der BOKU konnte Cornelia Diesenreiter relevante Faktoren für Überschüsse (Niederschlag, Marktpreise, Normen etc.) identifizieren und basierend auf diesen Daten ein automatisiertes, gewichtetes Prognose-Modell für zukünftige Überschüsse entwickeln. Sie ist optimistisch, damit die bestehende Lücke zwischen Landwirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und neuen Abnehmer:innen von regionalem Obst und Gemüse im großen Stil auf professioneller Ebene schließen zu können.

Sie findet es „großartig, dass es für Frauen in der Umwelttechnik eine eigene Kategorie gibt. Frauen in naturwissenschaftlichen-technischen Berufen brauchen eine große Bühne, um vor allem junge Frauen zu inspirieren und ihnen zu zeigen, was im Leben alles möglich ist."

Wichtig für die Entscheidung der Jury war zudem Cornelia Diesenreiters große Signalwirkung für die Gründer:innen-, aber auch Nachhaltigkeitsszene.

v.l.n.r.: Monika Auer (ÖGUT-Generalsekretärin), Henriette Spyra (BMK), Bernadette Fina (AIT), Cornelia Diesenreiter (Unverschwendet), Tijen Seyidoglu (FOTEC), Andrea Reithmayer (ÖGUT-Präsidentin). © Katharina Schiffl