ÖGUT-Umweltpreis 2025

Preisträger in der Kategorie "Mit FTI zur Kreislaufwirtschaft"

LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen / AIT Austrian Institute of Technology mit 

„RecAL"

© AIT-LKR/Lang

RecAL (Recycling Technologies for Aluminium) ist ein Horizon Europe-Projekt für datengetriebene Kreislaufwirtschaft im Aluminiumrecycling. Koordiniert von LKR entwickelt ein Konsortium von 19 Partnern aus neun Ländern neuartige Recyclingtechniken, die im RecAL Hub für kreislauforientierte Aluminiumwirtschaft zusammengeführt werden. Dieses digitale Cockpit ist das Herzstück des Projekts und verlinkt insgesamt 14 Recyclinginnovationen auf einer zentralen Plattform. Der RecAL Hub vernetzt alle Stakeholder und schafft so die Basis für eine skalierbare Aluminium-Kreislaufwirtschaft in der EU.

 

RecAL Hub: digitale Schnittstelle für nachhaltiges Recycling von Aluminium

Bis 2025 sollen laut Studien etwa 49% der gesamten Aluminiumproduktion aus sekundärem Aluminium erfolgen. Europa birgt hier ein reiches Potenzial. Herausforderungen stellen dabei etwa der Rückgang der verfügbaren Rohstoffe durch Verunreinigung und Downcycling dar. Dem entgegnet das Projekt RecAl mit einer Zentralen Plattform – dem RecAL Hub.

Dieser digitale Hub für nachhaltiges Recycling verbindet Lieferanten, Käufer und Lösungsanbieter in der gesamten EU und ermöglicht so die zirkuläre Wiederverwendung dieses wichtigen Leichtbau-Rohstoffes.

Ausgewogener Ansatz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft

Das Projekt verfolgt einen ausgewogenen Ansatz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft im Aluminiumrecycling durch die Kombination aus dem RecAL Hub und dem Fokus auf die Weiterentwicklung von CATs – Circular Amplification Technologies.

Dazu verfolgt RecAL vier spezifische Ziele:

  • Entwicklung, Validierung und Demonstration einer digitalen Kreislaufwirtschaftsplattform für die gesamte Aluminiumrecycling-Wertschöpfungskette sowohl innerhalb als auch zwischen den Produktionslinien einzelner Unternehmen
  • Verbesserung der Schrottreinheit durch Robotik- und KI-unterstützte Sortier- und Zerlege-Technologien für EoL-Aluminium und Kreislaufwirtschaft von Prozessnebenprodukten
  • Maximierung der Verunreinigungstoleranz von Aluminiumlegierungen der nächsten Generation für Anwendungen mit hohem Volumen
  • Herbeiführung von Paradigmenwechseln in der Aluminiumverarbeitung, Förderung von FAIR-Datenarchitekturen, einer beschleunigten Technologieeinführung sowie transparenter

CAT – Circular Amplification Technologies

Diese vier Ziele bilden den Rahmen für die 14 Aufbereitungs- und Recycling-Technologien (Circular Amplification Technologies CAT), die im Rahmen des Projekts entlang der gesamten Aluminium-Wertschöpfungskette weiterentwickelt werden, um die Gewinnung und Trennung von Aluminium-Rezyklat zu verbessern und dessen werthaltige Wiederverwendung zu gewährleisten und so „Downcycling" zu vermeiden.

RecALs 14 Circular Amplification Technologies sind innovative Recyclingtechnologien, die innerhalb der Projektlaufzeit vom Technology Readiness Level TRL 3-4 in Richtung TRL 6 entwickelt werden, um die Kreislaufwirtschaft in der metallverarbeitenden und produzierenden Industrie voranzutreiben.

RecAL - Digitaler Hub für Kreislaufwirtschaft im Aluminium Recycling

Der Hub kombiniert diese CATs, führt sie in einem virtuellen Marktplatz zusammen und schafft so eine digitale Plattform für die nachhaltige Wiederverwendung von Aluminium. Der RecAL Hub bringt Stakeholder aus ganz Europa zusammen und vernetzt die Wertschöpfungskette im Rahmen dieses innovativen Kreislaufwirtschaftsmodells.

Durch die Förderung der Nutzung von Sekundärrohstoffen sollen der RecAL-Hub und seine innovativen Recyclingtechnologien Kreisläufe und Effizienzlücken für die europäische Aluminiumindustrie schließen und so deren Nachhaltigkeit substanziell verbessern.

Ausbilck – so soll es weitergehen

Alle Ergebnisse aus RecAL zielen darauf ab, mit Ende 2027 ein Technology Readiness Level 6 zu erreichen. Anschließend soll bis 2030 mit Hilfe von Folgeprojekten und Startups die europaweite kommerzielle Anwendung des Recycling Hubs for Circular Aluminium starten können.

Das hat die Jury überzeugt

Das Projekt RecAL widmet sich dem Aluminiumrecycling, einem energieintensiven, aber wesentlichen Stoffstrom für viele Bereiche. Es überzeugt durch seinen ganzheitlichen Ansatz, der alle Schritte im Produktions- und Wiederverwendungskreislauf betrachtet und Designthemen über Recyclingaspekte hinaus mitdenkt. Weiters zeichnet es sich durch ein umfassendes Konsortium, in dem viel Austausch und Netzwerk durch einen digitalen Marktplatz und digitale Vernetzung stattfinden, aus.

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Projektpartner

  • LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen / AIT Austrian Institute of Technology (AT, Forschung Projektkoordination und Legierungsentwicklung)
  • RTDS Association (AT) Beratung Projektkommunikation und IPR Management
  • AELS (NL) Recycling Aufbereitung von Flugzeugschrotten
  • ALUMIL (GR) Industrie Hersteller von Aluminiumprofilen für die Bauindustrie
  • BENTELER (DE) Industrie Zulieferer von Aluminiumteilen für Automotive
  • FERIMET (ES) Recycling Recycler von Aluminium v.a. aus Fahrzeugen
  • CERTH (GR) Forschung Forschungspartner Materialentwicklung
  • DPP DLR (DE) Forschung Forschungspartner Materialentwicklung
  • LPBF FRAUNHOFER (DE) Forschung Forschungspartner Materialentwicklung
  • GEBAUER & GRILLER (AT) Industrie Zulieferer von Kabellösungen für Automotive
  • ALTEK EUROPE LIMITED (UK) Industrie Hersteller von Aufbereitungs-anlagen für Schlacke
  • CANCOM Austria AG (AT) Industrie Umsetzung digitaler Plattformen und Datenlösungen Leitfaden für die Projekteinreichung
  • KULEUVEN (BE) Universität Forschungspartner Materialentwicklung
  • LEITAT (ES) Forschung Forschungspartner Robotik zur Schrottsortierung Stena Aluminium AB (SWE) Industrie Aluminiumhersteller mit hohem Recyclinggrad
  • SWERIM AB (SWE) Forschung Forschungspartner Materialentwicklung
  • UNIVERSITA DI FIRENZE (IT) Universität Forschungspartner
  • LCA UNIVERSITA DI MODENA (IT) Universität Forschungspartner Materialsimulation
  • CEIT (ES) Forschung Forschungspartner Robotik zur Schrottzerlegung
Monika Auer (ÖGUT-Generalsekretärin), Hubert Grün-Lutterotti (AIT), Gerald Prantl (Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen - LKR), Kathrin Renz (BMIMI), Andrea Reithmayer (ÖGUT-Präsidentin). © Katharina Schiffl