ÖGUT-Umweltpreis 2022

Nominiert in der Kategorie "Nachhaltige Kommune"

Städte und Gemeinden gestalten das unmittelbare Lebensumfeld für Bürger:innen. Die Auszeichnung würdigt Engagement und Projekte mit hoher Vorbildwirkung auf kommunaler Ebene und stärkt das Bewusstsein für die Bedeutung der Kommunen.

ENERGIE-RAUM-BADEN

Stadtgemeinde Baden - Klima- und Energiereferat:

Ausgehend vom Ziel der österreichischen Bundesregierung bis 2040 klimaneutral zu werden, setzte die Stadt Baden nun einen großen Schritt in diese Richtung: Als Teil des örtlichen Entwicklungskonzeptes wurde ein Klima- und Energiekonzept ausgearbeitet, das als Grundlage für Maßnahmen zur Dekarbonisierung der Stadt dienen soll. Ausgehend vom „Energiemosaik Austria" und dem allgemeinen Gebäude- und Wohnungsregister liegt der Gemeinde damit nicht nur eine umfangreiche Analyse der Bereiche Versorgungsinfrastruktur, Wohnen und Mobilität auf Gebäudeebene vor, sondern auch eine umfangreiche Maßnahmenliste.

Plan für Dekarbonisierung der Stadtgemeinde bis 2040

Die Stadtgemeinde hat es sich zum Ziel gesetzt, allen Bewohner:innen einen Zugang zu erneuerbaren Energien zu ermöglichen. Mit dem Projekt wurde eine Grundlage ausgearbeitet, auf deren Basis die vollständige Dekarbonisierung der Stadtgemeinde bis 2040 im örtlichen Entwicklungskonzept festgeschrieben werden soll.

  • Bis zum Jahr 2040 sollen alle Gebäude in Baden so weit wie möglich (Abstimmung mit dem Denkmalschutz bzw. Beachtung bauphysikalischer Kriterien) thermisch saniert sein bzw. in entsprechender Aktiv-/Passiv-/Niedrigstenergiebauweise errichtet werden.
  • Energiesparen gilt auch für die Mobilität: Fuß- und Radwege sowie der öffentliche Verkehr sollen ausgebaut werden, ergänzt durch ausreichend Sharing-Angebote, Angebote für die „letzte Meile" sowie Errichtung von ausreichend E-Ladeinfrastruktur.

Innovationslabor mit Bürger:innenbeteiligung als Ausgangsbasis

Im Vorfeld des Klima- und Energiekonzeptes wurde der Prozess des Badener Klimarats durchgeführt, um gemeinsam mit Bürger:innen, Expert:innen und Vertreter:innen aus Politik und Fachbereichen herauszufinden, wie eine schnelle und nachhaltige Transformation der Stadt gelingen und wie die Bevölkerung auf dem Weg zur Klimaneutralität integriert und mitgenommen werden kann.

Die Energieraumplanung mit Klima- und Energiekonzept für Baden bildet einen wesentlichen Baustein, um als Gemeinde abteilungsübergreifend aktiv zu werden und die geplante Zielsetzung auch rechtlich zu verankern. Sie bildet als Teil des örtlichen Entwicklungskonzepts die Basis für die weitere Entwicklung der Gemeinde – v.a. die Entscheidungsbäume und die vorgeschlagenen Maßnahmen auf Gebäudeebene sollen als Grundlage für die weiteren Schritte in Richtung Energie- und Wärmewende dienen. Die breite Maßnahmenpalette ist auch für andere Städte relevant und kann von diesen übernommen werden.

Die Jury war von der Aufarbeitung der Informationen durch die Gemeinde Baden begeistert. „Energieraumplaung ist eine wichtige Voraussetzung zur Dekarbonisierung. Die Gemeinde Baden steht dabei mit Denkmalschutz, Ensembleschutz und ihrer Thermalstruktur vor besonderen Herausforderungen", so die Jury in ihrer Begründung. Außerdem erwähnte die Jury das Innovationslabor mit Bürger:innenbeteiligung als wichtiges Instrument.

Das Klima- und Energiekonzept wurde vor dem Beschluss durch den Gemeinderat im Dezember 2022 der Öffentlichkeit präsentiert, die zur Diskussion darüber eingeladen wurde.

Webseite: www.baden.at/Energiekonzept_2022

v.l.n.r.: Monika Auer (ÖGUT-Generalsekretärin), Bgm.in Stefanie Szirucsek, Vize-Bgm. Helga Krismer, Hans Emrich (Emrich Consulting), Martina Reisenbichler (Emrich Consulting), Gerfried Koch (Stadtgemeinde Baden), Andrea Reithmayer (ÖGUT-Präsidentin). © Katharina Schiffl
v.l.n.r.: Monika Auer (ÖGUT-Generalsekretärin), Bgm.in Stefanie Szirucsek, Vize-Bgm. Helga Krismer, Hans Emrich (Emrich Consulting), Martina Reisenbichler (Emrich Consulting), Gerfried Koch (Stadtgemeinde Baden), Andrea Reithmayer (ÖGUT-Präsidentin). © Katharina Schiffl