ÖGUT-Umweltpreis 2022
Nominiert in der Kategorie "Frauen in der Umwelttechnik"
Die angewandte umweltbezogene Forschung und Technologieentwicklung kann von Diversität enorm profitieren. Diverse Teams auf allen Ebenen erzeugen bessere, resilientere Lösungen – auch im Bereich der Nachhaltigkeit! Der ÖGUT-Umweltpreis für „Frauen in der Umwelttechnik" wird an Expertinnen in Österreich vergeben, die Role Models für Karrieren in diesem Bereich sind.
Dr.in Elisa Mayrhofer, MSc
(OFI Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie und Technik)
Derzeit ist der Einsatz von Verpackungen aus recycelten Polyoelfinen und Polystyrol im Lebensmittelkontakt nicht gestattet. Das widerspricht jedoch den Anforderungen der EU-Strategie und dem Ziel eines geschlossenen Marktkreislaufs. Dr. Elisa Maryhofer findet als Forscherin am OFI, dem Österreichischen Forschungsinstitut für Chemie und Technik, genau für solche Problemstellungen mögliche Lösungen für die Industrie. So war sie etwa die Hauptverantwortliche für das Forschungsprojekt PolyCycle, bei dem ein neuartiges Untersuchungsverfahren für recycelte Kunststoffe entwickelt wurde. Ihr derzeitiger Arbeitsschwerpunkt liegt in der Risikobewertung von Lebensmittelverpackungen. Dabei wird geprüft, ob Recyclingkunststoffe im Lebensmittelkontakt nicht nur „sauber", sondern auch „sicher" sind. Dafür erhielt sie 2022 den ACR Woman Award powered by FFG.
Nach Abschluss ihrer chemisch-biologischen Ausbildung hat sie 2023 ihre Dissertation in der Abteilung Mikrobiologie & Zellkultur am OFI abgeschlossen. Nachdem sie zunächst vor allem im Labor tätig war, ist sie nun für die technische Leitung von Forschungsprojekten zuständig. Dazu zählt auch die Kommunikation der Ergebnisse an die Industrie, die Betreuung von Master- und Bachelorstudierenden, die Präsentation der Ergebnisse auf internationalen Fachkonferenzen und die laufende Veröffentlichung der Forschungsergebnisse in peer-reviewed Fachjournalen.
Für ihre Studienleistungen wurde Dr. Elisa Mayrhofer 2018 mit dem österr. Würdigungspreis für die besten Master- und Diplomabschlüsse ausgezeichnet. Schon während ihres Studiums lag ihr am Herzen, ihre Leidenschaft für Naturwissenschaft weiterzugeben - und das nicht nur an die interessierte Öffentlichkeit, sondern auch an die nächste Generation an Wissenschaftler:innen. So engagierte sie sich etwa im Rahmen von Vienna Open Lab im „molekularbiologischen Mitmachlabor" für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und hat im Zuge eines Mentorinnenprogramms junge Studierende unterstützt. Derzeit kümmert sich Mayrhofer neben ihrer Forschungstätigkeit laufend um die Betreuung von Mater- und Bachelorstudierenden. Dabei ist sie vor allem in die Planung von Experimenten und Datenauswertung involviert und behält den Gesamtüberblick über das jeweilige Projekt, um den wissenschaftlichen Erfolg der Abschlussarbeiten zu gewährleisten.
Die Jury begründete die Entscheidung für die Nominierung von Dr. Elisa Mayrhofer sowohl mit der Relevanz des Forschungsthemas als auch mit ihrem Beitrag zur Förderung von Frauen.