Haus der Zukunft-Symposium. (c) Petra Blauensteiner/ÖGUT

Veranstaltungsrückblick

"Haus der Zukunft"-Symposium

Im Rahmen des Symposiums 2016 lud das Forschungs- und Innovationsprogramm "Haus der Zukunft" mit einem Festvortrag und Diskussionsrunden zum Ausblick in die Zukunft des nachhaltigen Bauens und warf mit der Vorstellung der Programm-Evaluierung auch einen Blick zurück auf bisher Geleistetes und vorliegende Ergebnisse.

Veranstalter

bmvit - Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Abteilung für Energie- und Umwelttechnologien

Podiumsdiskussion

Podium 1: „Forschungsförderung und Marktüberleitung"

Emmanuel Glenck (FFG) meinte, die Bauwirtschaft solle und müsse Forschung und Innovation „riskieren", da die Finanzierungssituation nicht rosig sei, die Bedürfnisse der wachsenden Bevölkerung sich zusehends verändern und der Preiskampf in Zukunft härter werden wird. Förderungen ermöglichen es, Dinge zu wagen, mehr Mut zu zeigen, um Neues auszuprobieren. Daher war bzw. ist auch das Forschungs- und Innovationsprogramm "Haus der Zukunft" so wichtig.

Edeltraud Stiftinger (aws) strich als ein Plus von „Haus der Zukunft" hervor, dass mit der Beteiligung der aws die Möglichkeit besteht, den kompletten Innovationsprozess bis hin zur Marktüberleitung zu begleiten, was bei anderen Programmen nicht immer möglich ist.

Podium 2: „Forschung und Entwicklung"

Karl Höfler (AEE Intec) hob hervor, dass sich die AEE Intec auf Sanierungsprojekte konzentriert. Investitionen in den Bereich „Low-cost/ Low-tech" sollen erhöht werden. In Zukunft müssen alle noch energiesparender leben; diesem Thema wird sich die AEE Intec vermehrt annehmen.

Wilhelm Reismann (iC group), Experte für Building Information Modelling, betonte die Bedeutung der Themen Daten, Prozesse und Praxis. Bei langen Prozessen sei es wichtig, auch Meilensteine zu setzen; es wird zukünftig noch wichtiger werden, sich mit Prozessen zu befassen, da manche Dinge Zeit benötigen und nicht von heute auf morgen lösbar oder änderbar sind.

Karin Stieldorf (TU Wien) meinte, das Forschungsprogramm „Haus der Zukunft" sei für ihre Forschungsarbeit sehr wichtig gewesen. Die Vernetzung von Forschung und Ausbildung war hierbei sehr wichtig und wertvoll. Auch ein befruchtender Austausch zwischen TechnikerInnen und RaumplanerInnen fand bzw. findet im Rahmen des Programms statt. Die nächste Generation soll durch diese Art von Programm in die richtige Richtung geführt werden.

Podium 3: „Industrie und Anwendung"

Ursula Schneider (pos architekten ZT-KG) hob hervor, dass ArchitektInnen größtenteils darauf angewiesen sind, das zu tun, was die Menschen sich wünschen. Menschen zu einem Umdenkprozess anzuregen und diese zu überzeugen, ist ein langer Prozess. Sie hob die hohen Kosten hervor, die durch den Klimawandel entstehen. Eine größere Bedeutung sollte der Bebauungsplanung zukommen, hier liegt großes Potenzial brach. Als eine Stärke von „Haus der Zukunft" sah sie, dass das Programm parteipolitisch nicht eingebunden ist.

Martin Leitl (Bauhütte Leitl-Werke GmbH, Präsident der ACR) betonte, dass Innovationen am Markt Erfolg haben sollten, sonst könnten sie sich nicht dementsprechend entwickeln. Sozialwissenschaftliche Fragen nehmen an Wichtigkeit und Bedeutung zu. Eine weitere Aufgabe sah er darin, Produkte zu entwickeln, die nachhaltiges Bauen ermöglichen. Beispielsweise bei der Bauteilaktivierung gilt es, das Optimum zu entwickeln und anwendungsbezogene Materialien einzusetzen. Eine wichtige Aufgaben für die Zukunft sei leistbares Wohnen, das allerdings nicht mit billigem Bauen zu verwechseln sei. Es werde immer wichtiger, mehr in die Tiefe zu gehen. Bauen hat große Auswirkung auf die Biodiversität, hier gibt es noch zu wenige Indikatoren.

Peter Kremnitzer (PORR AG) betonte aus Sicht der Industrie sei es wichtig, sich mit Geschäftsmodellen zu befassen. Ein wichtiges Thema ist Vertrauen, ohne das nicht investiert wird. Generell sollte der Energieverbrauch in der Planung mehr berücksichtigt werden. In Zukunft sollten noch viel mehr Projekte durchgeführt werden und eine neue Art von Bauprozessen und Geschäftsabwicklungen erdacht werden.

Nähere Informationen und die Präsentationsunterlagen finden Sie auf der Nachhaltig Wirtschaften-Website.

Fotos

© Petra Blauensteiner/ÖGUT

Programm

  • 17:00 Begrüßung
    DI Theodor Zillner, bmvit

  • 17:15 Festvortrag: Integrale Planung und Digitalisierung des Bauens für die Zukunft
    Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Christoph Achammer, ATP architekten ingenieure, TU Wien

  • 17:45 Resümee: Programmevaluierung "Haus der Zukunft" (1999 bis 2013)
    Mag. Gerlinde Pöchhacker-Tröscher, Pöchhacker Innovation Consulting GmbH

  • 18:15 Podiumsgespräche mit VertreterInnen aus Forschung, Wirtschaft, Verwaltung

    Podium 1: "Forschungsförderung und Marktüberleitung" 
    Dr. Emmanuel Glenck, FFG
    Dr. Herbert Greisberger, eNu
    Mag. Edeltraud Stiftinger, aws

    Podium 2: "Forschung und Entwicklung"
    DI Dr. Karl Höfler, AEE Intec
    Hon.-Prof. DI Dr. techn. Wilhelm Reismann, iC group
    Ass.-Prof. DI Dr. techn.Karin Stieldorf, TU Wien

    Podium 3: "Industrie und Anwendung"
    DI Dr. Peter Kremnitzer, PORR AG
    Arch. DI Ursula Schneider, pos architekten ZT-KG
    DI Sebastian Spaun, VÖZ

  • ab 19:00 Ausblick und Vernetzung am Büffet

Moderation: DI Claudia Dankl, ÖGUT

Einladung

Kontaktadresse

ÖGUT - Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik
Claudia Dankl
Tel.: +43 (1) 315 63 93-24
E-Mail: office@HAUSderZukunft.at

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