(c) Petra Blauensteiner, ÖGUT

Filmabend

"Weniger ist mehr - Die Grenzen des Wachstums und das bessere Leben"

In Kooperation mit der Initiative natürlich weniger Mist (Stadt Wien, MA 22 und MA 48) zeigte die ÖGUT den Film „Weniger ist mehr!“ von Karin de Miguel Wessendorf (Deutschland, 2013) in der Wiener Urania.

Deutschland (2013), 52 min, deutsch. Drehbuch und Regie: Karin de Miguel Wessendorf

Kein Wohlstand ohne Wachstum. Wirtschaftswachstum gilt als Garant für hohe Lebensqualität. Tatsächlich ist die persönliche Lebenszufriedenheit in den Industrieländern seit den 1970igern nicht mehr gewachsen. Und es wird erkennbar, dass grenzenloses Wachstum in einer Welt begrenzter Ressourcen nicht möglich ist: Der globale Fußabdruck übersteigt mittlerweile die Biokapazität der Erde und als Folge erleben wir den weltweiten Klimawandel.

In dem Film unternimmt die Drehbuchautorin, Karin de Miguel Wessendorf, eine Reise durch Europa. Sie besucht Menschen, Initiativen und Unternehmen, die erkannt haben, dass Verzicht und eine Konsumbegrenzung nicht mit einem Verlust von Lebensqualität gleichzusetzen sind; oftmals ist es ein Gewinn: Die interviewten Personen verwenden bewusst mehr Zeit für sinnstiftende Tätigkeiten, sie haben eine größere Resilienz bei Jobverlust/Arbeitszeitverkürzung, sie gewinnen neue Freunde und Freundinnen durch die Vernetzung mit anderen Menschen etc.

Diskussionsründe

Monika Auer (ÖGUT) moderierte anschließend eine spannende Gesprächsrunde mit Ira Mollay (Mutmacherei), Ursula Taborsky (Gartenpolylog), Sepp Eisenriegler (RUSZ) und Dietmar Mayr (Tauschkreis Wienerwald). In der Podiumsdiskussion wurde die Frage aus dem Film aufgegriffen, was jede/jeder selbst tun kann, damit der Wandel zur Postwachstumsgesellschaft gelingt.

Fazit der Diskussion war, dass Kompetenzen im nachhaltigen Konsumieren, wie beispielsweise auch beim Erlernen einer neuen Sprache, am besten schrittweise erworben werden können: Zunächst geht es um das Aneignen von Wissen, wie der persönliche Konsum reduziert werden kann (Stichwort: reparieren statt wegwerfen). Dann sollte man den "ersten Schritt wagen" – etwa den Besuch eines Reparatur-Cafés mit dem kaputten Mixer, oder Mitglied in einem Tauschkreis, einer Food Coop werden. Lieb gewordene Konsummuster zu hinterfragen, neu zu bewerten und schließlich dauerhaft zu verändern funktioniert am besten, wenn man es übt. Allmählich ändern sich dann die Konsumgewohnheiten in allen Bereichen: Man legt Wert auf frische Nahrungsmittel aus der Region, achtet auf Gütesiegel, erledigt mehr Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad und verzichtet vielleicht bewusst auf Urlaubsdestinationen in Übersee.

Die Veranstaltung wurde als ÖkoEvent durchgeführt.

Teilen

auf Google+ teilen auf Facebook teilen auf Twitter teilen auf LinkedIn teilen per RSS teilen