Projektergebnisse: Saubere Luft in der Tierproduktion
Stallklima
Bei diesem Stallsystem kommen den Haltungsbedingungen, insbesondere betreffend die Temperatur im Tierbereich, eine im Hinblick auf Funktionalität und Inanspruchnahme der unterschiedlichen Buchtenbereiche, ganz entscheidende Bedeutung zu. Wird es den Tieren im Ruhebereich zu warm, dann kommt es unweigerlich zu verstärkten Verschmutzungen im Ruhe- bzw. Liegebereich.

Zur Messung der stallklimatischen Bedingungen mit den Faktoren Temperatur und relative Luftfeuchte, wurden im Versuchsstall 12 Datenlogger positioniert (Abb. 1). Von den Zuluftöffnungen zu den Cool-Pads an der Nord- und Südseite über den Unterflur-Zuluftbereich von der Ost- bis zur Westseite wurden über mehr als 18 Monate in einem 10 Minuten Intervall erfasst. Der eingeloggte Wert entspricht somit dem Mittelwert der letzten 10 Minuten.
Die Auswertung der Datenlogger zeigt für dieses Zuluftsystem einen sehr positiven Effekt für die Som-mersituation, der in diesem Ausmaß nicht zu erwarten war. Dass der Kühleffekt in der Sommersituation bei 10K liegt, demnach die Temperatur von 35°C im Außenbereich auf 25°C im Tierbereich abgesenkt werden kann, führt nicht nur zu einer enormen Entlastung der Tiere, sondern trägt neben den bereits gesetzten technischen Maßnahmen zusätzlich zu einer Emissionsreduktion, insbesondere für Ammoniak bei.
Ein weiterer nicht zu erwarteter Vorteil dieses Unterflur-Zuluftsystems, liegt in der Vorwärmung der Frischluft in der Wintersituation. So zeigt sich, dass bei einer Außentemperatur von -8°C, die Frischluft bei Eintritt durch den Spaltenboden im Betriebsgang, bereits um 12K angewärmt wurde. In der Folge wird durch die Eigenwärme der Tiere und durch die Wärmeproduktion der Fußbodenheizung selbst bei sehr niedrigen Außentemperaturen eine Optimaltemperatur von etwa 20°C und mehr im Ruhebereich erreicht.
Auch die in der Fachliteratur optimale Feuchte von 50% bis 70% wird in der kalten und warmen Jahreszeit weitgehend erreicht. Selbst die in diesen Gebieten der Südsteiermark doch stärker auftretenden Nebelphasen mit 100% rel. Luftfeuchte im Außenbereich, werden durch diese Form der Zuluftführung kompensiert. Siehe dazu Abb. 2.

Erläuterungen und Interpretation zu den Messergebnissen
Die Messergebnisse verdeutlichen die absolute Notwendigkeit einer Konditionierung der Zuluft. Sowohl im Sommer als auch im Winter wurden mit diesem Unterflur-Zuluftsystem, insbesondere in Zeiten extremer Bedingungen, von der wärmsten Woche mit mehr als 36°C bis zur kältesten Woche mit minus 6°C, im unmittelbaren Tierbereich absolut beste stallklimatische Bedingungen gewährleistet. Der Ausgleich großer Tag-Nachtschwankungen ist sowohl für die Temperaturen als auch für die Luftfeuchte im Tierbereich gewährleistet. Die Zuluftgeschwindigkeit in den Tierbereich liegt mit <0,2 m/sec. in den Wintermonaten ebenfalls in den Empfehlungen.