Projekt
Nachhaltiger Finanzmarkt - Jetzt!
Status/Laufzeit abgeschlossen
40 Expertinnen und Experten haben 7-Punkte-Programm entwickelt
Erfolgsprämien von Managern an nachhaltige Kriterien knüpfen
Noch nie waren die Chancen auf einen nachhaltigen Finanzmarkt so groß wie jetzt. Davon sind 40 österreichische Expertinnen und Experten der Plattform „Ethisch-ökologische Veranlagung“ der Österreich¬ischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) überzeugt. Sie haben dafür ein Kommunique mit einem 7-Punkte-Programm für Österreich entworfen. Vorgeschlagen werden darin unter anderem eine Bundesanleihe Klimaschutz sowie die Ausrichtung von Erfolgsprämien für Managerinnen und Manager an nachhaltigen Kriterien. Staatliche Subventionen, Zuschüsse und Förderungen sollten bei Finanzanlagen künftig ebenfalls an ökologische und soziale Kriterien geknüpft werden.
Das 7-Punkte Programm lässt sich von der österreichischen Regierung im Alleingang sofort umsetzen. Im ExpertInnen-Papier findet sich auch ein umfassendes Maßnahmenpaket für die Realisierung eines nachhaltigen Finanzmarktes, das nur im internationalen Kontext möglich ist. Hier könnte Österreich Überzeugungsarbeit leisten.
Im Österreich-Paket schlagen die Expertinnen und Experten beispielsweise vor, eine „Bundesanleihe Klimaschutz“ aufzulegen. „Es handelt sich dabei um eine sichere Veranlagungsform“, ist Katharina Sammer, Leiterin der Plattform überzeugt. “Gleichzeitig steht damit Geld zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen wie etwa für die thermische Sanierung zur Verfügung, was sich positiv auf die Konjunktur auswirken würde.“
Ein weiterer Vorschlag zielt darauf ab, Managergehälter bei Betrieben mit Staatseinfluss an das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen zu koppeln. „Damit schaffen wir ein Bewusstsein, dass Führungskräfte nicht nur eine Verantwortung für das Unternehmen, sondern auch für Gesellschaft und Umwelt tragen“, erläutert Klaus Gabriel, Vorstand des Vereins für ethisch orientierte Investoren (CRIC). „Zudem sollten staatliche Förderungen von Finanzanlagen, wenn überhaupt, nur dann gewährt werden, wenn sie in nachprüfbarer Weise vordefinierte soziale und ökologische Kriterien erfüllen,“ sagt Markus Schlagnitweit, Direktor der Katholischen Sozialakademie (ksoe). „Vor allem Geldanlagen in Betrieblichen Vorsorgekassen und Pensionskassen sollten als verantwortungsvolle und zukunftsfähige Anlageformen Nachhaltigkeitskriterien einhalten“, ergänzt Wolfgang Pinner, Vorsitzender des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG)/Österreich.
Die derzeitige Krise ist eine große Chance, endlich wirksame Regeln für eine soziale und ökologische Verantwortung des Finanzmarkts durchzusetzen. „Wirtschaftlicher Erfolg darf zukünftig nicht mehr nur in Geld gemessen werden“, so WWF-Geschäftsführerin Hildegard Aichberger.
Die Mitglieder der Plattform befassen sich seit 2001 mit Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft. Das Kommunique wird unterstützt von CRIC, KSOE, FNG/Österreich und WWF. Das vollständige Kommunique findet sich zum Download auf www.gruenesgeld.at Menüpunkt Kommunique.
Rückfragehinweis:
Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT)
Mag.a Susanne Hasenhüttl
Tel.: +43 (0)1 315 63 93 -20
Dr.in Katharina Sammer
Tel.: +43 (0)1 315 63 93
E-Mail: katharina.sammer@oegut.at