Projekt

Highlights der Energieforschung 2014, Dachsaal VHS Urania, Wien

Podiumsdiskussion: Die Zukunft der Erneuerbaren Wärme in Österreich, v.l.n.r.: M. Paula (bmvit), D. Herzele (AK Wien), J. Westerhof (EEÖ), R. Buchinger (Sunlumo), E. Berger (VÖK), R. Freimüller (WPA) (Quelle: Petra Blauensteiner, ÖGUT)

Mehr als 90 ExpertInnen diskutierten über die zentralen Fragestellungen der Veranstaltung:

  • Wie hat sich die Energieforschung und parallel dazu der Markt in Österreich entwickelt?
  • Welche Strategien und Technologieentwicklungen gibt es auf nationaler und internationaler Ebene?
  • Wie sehen die Zukunftsperspektiven für erneuerbare Heiz- und Kühlsysteme auf Basis von erneuerbaren Energieträgen in Österreich und in Europa aus?

Am Vormittag referierte Adam Brown (International Energy Agency, Renewable Energy Division) in seinem Vortrag "Heating without Global Warming" (446.7 kB) über die Bedeutung der Erneuerbarer Wärme, deren Marktentwicklung sowie Hindernisse und länderspezifische politische Maßnahmen. In seinem Vortrag erwähnt er Österreich als Vorzeigeland im Bereich der Erneuerbaren Wärme. Zukünftige Herausforderungen sind u.a. die Verbesserung der Kosteneffizienz, die industrielle Nutzung sowie die Integration in Niedrigenergiegebäude.

Im Anschluss daran präsentierte DI Dr. Peter Biermayr (TU Wien) die Marktstatistik Innovative Energietechnologien 2013 (3.9 MB) . Marktdiffusion von Photovoltaikanlagen erreicht 2013 mit einer Strom¬produktion von 626 GWh ihren vorläufigen Höhepunkt. Windkraftanlagen konnten einen Leistungszuwachs von 22,4 % erzielen. Feste Biomasse verzeichnet von 2012 auf 2013 einen Anstieg des Verbrauchs von 3,1%. Bei Biomasse¬kesseln und -öfen hingegen war die Nachfrage um 16% bzw. 18,9% geringer. Bei der Solarthermie zeigt sich ein Rückgang der österreich¬ischen Produktion von 16,8% und auch ein Rückgang des Exports um 16,7 Der Gesamtabsatz von Wärmepumpen stieg von 27.499 Anlagen im Jahr 2012 um 0,5 % auf 27.638 Anlagen im Jahr 2013 und stagnierte damit auf relativ hohem Niveau.

DI Andreas Indinger (Österreichische Energieagentur) präsentierte mit der Energieforschungserhebung 2013 (1.9 MB) die Ausgaben der öffentlichen Hand in Österreich. Das Ergebnis der Studie zeigt für das Jahr 2013 eine leichte Steigerung der Fördermittel um +3,7 % auf 124,5 Millionen Euro. Somit besteht ein stabiles Niveau von 2010 bis 2013. Mehr als die Hälfte des Fördergeldes wird durch die Bundesministerien und den KLIEN zur Verfügung gestellt.

DI Dr. Walter Haslinger (Bioenergy 2020+) stellte das Positionspapier (923.7 kB) vor, das die akkordierte Position der österreichischen Forschungseinricht¬ungen und der Industrie für den Forschungs- und Entwicklungsbedarf sowie für eine Umsetzungsroadmap im Bereich des Erneuerbaren Heizens und Kühlens darstellt.

Über Elemente europäischer Energiestrategien und richtungsweisende Umsetzungsbeispiele (2.1 MB) referierte Ing. Werner Weiss (AEE INTEC). Am Nachmittag präsentierte Dr. Lukas Kranzl (TU Wien) die Entwicklung der globalen Bioenergiemärkte (633.2 kB) . DI Waltraud Emhofer berichtete über die Sicherheit bei der Lagerung von Pellets (559.0 kB) und Ing. Sabine Putz (SOLID) stellte die Standards solarer Großanlagen (1.6 MB) vor. Über die neuesten Entwicklungen bei Wärmepumpen in Österreich, der EU und der IEA (2.4 MB) sprach Univ.Prof. DI Dr. Hermann Halozan.

Eine Podiumsdiskussion zum Thema die Zukunft der Erneuerbaren Wärme in Österreich rundete die Veranstaltung ab. Im Rahmen der Diskussion wurden einerseits die Ergebnisse der Marktstatistik 2013 für die Branchen Solarthermie, Wärmepumpen und Heizkessel reflektiert und andererseits Maßnahmen hinsichtlich der Erhöhung des Anteils erneuerbarer Wärme in Österreich diskutiert.

Im Zusammenhang mit Solarthermie wird eine Steigerung der Wettbe¬werbsfähigkeit durch Kostensenkung und den Einsatz von innovativen Technologien sowie eine stärkere Berücksichtigung der Kundenbe¬dürfnisse als essentiell angesehen. Die Potenzialen der Kombination mit anderen erneuerbaren Energieträgern mittels Hybrid-Technologien werden als hoch eingeschätzt.

Weiters wurden in der Diskussion auch die Bedeutung der Berücksichti¬gung von sozialen Aspekten im Zusammenhang mit einer nachhaltigen Energieversorgung thematisiert. Maßnahmen müssen auch Konsument¬Innen zu Gute kommen und hierbei ist auch auf sozial schwache Haus¬halten Bedacht zu nehmen. Reduktion des Energieverbrauchs gerade im Wärmebereich, ist einer der wichtigsten Hebel um Energiekosten zu senken - hier werden von den DiskutantInnen große Potenziale gesehen.

In Hinblick auf die politischen Rahmenbedingungen zur Erhöhung des Anteils an Erneuerbarer Wärme wird die Bedeutung einer fortschrittlichen Energiepolitik hervorgehoben - der derzeitige Entwurf des Energieeffi¬zienzgesetzes wird als nicht weitreichend genug angesehen - eine Kombination regulativen Instrumente und Anreizen wir hier als zielführend erachtet.

Die Veranstaltung wurde mit Unterstützung der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) organisiert.

Nähere Informationen und Programm

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