Projekt

Energieverbrauch im Dienstleistungssektor

Presseaussendung 20% Energieeinsparung sind drin (April 2011)

Studie "Kennzahlen zum Energieverbrauch in Dienstleistungsgebäuden"

Um jedoch für den Dienstleistungssektor energieeffizienzfördernde Instrumente formulieren, Energieprogramme gezielt durchführen und den Erfolg von Energiesparmaßnahmen beurteilen zu können, ist ein detaillierter und strukturierter Datenbestand zum Energieeinsatz erforderlich. Nur mit Hilfe eines umfangreichen und klar strukturierten Datenbestands kann dann der Gesamtenergieverbrauch von einzelnen Nachfragesegmenten (z.B.: Einzelhandel, Beherbergung usw.) bestimmt werden und zielgenaue Benchmarks (zB.: kWh/m2a, kWh/Beschäftigten, usw.) gebildet werden. Insbesondere werden für die Formulierung von energie(effizienz)politischen Instrumente und deren Umsetzung gesicherte Aussagen über die Energienutzung benötigt. So gibt es beispielsweise derzeit keine gesicherten Daten über den Anteil des Energieverbrauchs für Beleuchtung oder IT im Bürobereich, was Energie(effizienz)politik für dieses Nachfragesegment erschwert.

Um Daten zum Energieeinsatz im Dienstleitungssektor zu erhalten, werden daher im Rahmen des Projekts für eine Stichprobe von 12.000 Betrieben Daten zum Jahresenergieverbrauch erhoben. Diese Daten bilden die Basis für die Bildung von Benchmarks (Kennzahlen) für einzelne Branchen und Nachfragesegmente. Gleichzeitig wird der direkte Kontakt zu Unternehmen bei der Datenerhebung auch genützt, um das Interesse für Energieberatung abzuklären und allenfalls zusätzliche Daten aus einem Beratungsprozess zu gewinnen. Ausgehend von der Grunderhebung wird eine Nutzenergieanalyse durchgeführt mit dem Ziel, vertiefte und ergänzende Information vor allem zur Energienutzung und zur zeitlichen Nachfrage zu erhalten. Dabei werden parallel drei Ansätze verfolgt, die dann in einem weiteren Schritt zu einer integrierten Analyse verbunden werden.

Energie Audits

Die Ergebnisse der Betriebsberatung zum Energieeffizienzcheck, die vom Energieinstitut der Wirtschaft (EIW) durchgeführt wird, dienen als Grundlage, um Branchenauswertungen zur Energienutzung zu machen. Es wird von einer Rückmeldung von rund 400 Betrieben ausgegangen. Gleichzeitig fließen durch diese Kooperation die Ergebnisse wiederum zurück in den Beratungsprozess hinein und werden damit rasch marktrelevant.

Smart Meters Analyse

Von rund 200 Betrieben wird - ausgehend von bestehenden Energiecontrolling- und -monitoringsystemen - der Lastgang für Strom und Wärme analysiert und größeren Verbrauchern, die ergänzend erhoben werden, zugeteilt. Dadurch gewinnt man Informationen über die zeitliche Verteilung der Nachfrage und kann Rückschlüsse auf die Aufteilung des Energieverbrauchs nach der Nutzenergieart ziehen.

Status Quo Erhebung

Vorhandene Branchenkonzepte und Literatur werden hinsichtlich Benchmarks und Energienutzung analysiert und zusammenfassend dargestellt. Zusätzlich werden größere Unternehmensketten (z.B.: Hotelgruppe ACOR, Lebensmittelkette Spar) kontaktiert, um relevante Energiekenngrößen mitberücksichtigen zu können.

Während die Grunderhebung des Jahresenergieverbrauchs über den gesamten Dienstleistungssektor erfolgt und nach ca. 16 bis 18 Kategorien ausgewertet wird, wird die vertiefte Analyse für folgende Nutzungskategorien durchgeführt:

  • Hotels und Pensionen
  • Gaststätten und Restaurants
  • Einzelhandel Lebensmittel
  • Einzelhandel Non-Food
  • Büros
  • Gesundheitseinrichtungen

Im Ergebnis liefert das Projekt eine kohärente Darstellung des Energieverbrauchs im Dienstleistungssektor und seiner Struktur in zeitlicher Hinsicht und Bezug auf die wichtigsten Nutzenergiearten. Es bildet damit eine solide Basis für die Formulierung und Umsetzung energie(effizienz)politischer Strategien und Instrumente in diesem – bislang von der Energiepolitik eher stiefmütterlich behandelten – Sektor.

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms ,,NEUE ENERGIEN 2O2O* durchgeführt.

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