Projekt
Studie "Energieeffizienzbörsen i.S.d.EEffG für ESCOs
Auftraggeber BMWFW, Abt. III/2
Status/Laufzeit abgeschlossen (2015)
Ausgangssituation
Durch das seit Juni 2014 verabschiedete Energieeffizienzgesetze besteht für Energielieferanten (EVU´s) ab einem Energieabsatz von 25 GWh/Jahr die Verpflichtung, durch Effizienzmaßnahmen jährlich 0,6 % ihres Energieabsatzes des Vorjahres einzusparen.
Ziele/Herausforderung
Die Erfüllung der Anforderungen des Energieeffizienzgesetzes stellt viele kleine EVU´s vor neue Herausforderungen wie z.B. fehlende Zugangswege zu KundInnen oder nicht ausreichende Kapazitäten für die Setzung von Maßnahmen, die eine Einsparung bei KundInnen herbeiführen können.
Gleichzeitig besteht in Österreich ein Markt an Einsparcontractoren, welche die Planung und Umsetzung von Effizienzmaßnahmen als ihr Kerngeschäft betreiben. Eine Übertragung der Einsparungen aus diesen Effizienzmaßnahmen an Energielieferanten kann durch die damit verbundenen Erlöse die Wirtschaftlichkeit geplanter Contracting-Projekte verbessern und somit zusätzliche Projekte ermöglichen.
Inhalt des Projekts
Die Erfassung der Rahmenbedingungen, der wesentlichen Akteure (Lieferanten, Verpflichtete) sowie der Größenordnung der Marktpotenziale erfolgte durch eine Kombination aus Desktop-Recherche und Interviews.
Die Interviews wurden entweder als face to face-Interviews oder als Telefoninterviews durchgeführt und orientierten sich an einem Interviewleitfaden.
Weiters wurden 2 Workshops durchgeführt, bei denen die bei der Recherche und in den Interviews gewonnenen Ergebnisse kritisch diskutiert und ergänzt wurden sowie Empfehlungen für eine Handelsplattform und den Rahmenbedingungen für den Maßnahmenhandel gesammelt. Abschließend wurden die vorläufigen Ergebnisse bei einer Publikumsveranstaltung präsentiert und in der anschließenden Diskussion feed back dazu eingeholt.
Ergebnisse/Nutzen
Zum Zeitpunkt der Berichtslegung sind den Autoren fünf Handelsplattformen bekannt, die unterschiedliche Zielgruppen und Dienstleistungen anbieten. Die Zielgruppen teilen sich auf der Maßnahmenanbieterseite auf größere Unternehmen, KMU´s bzw. Gewerbetreibende bis hin zu privaten Haushalten auf, hinsichtlich der Maßnahmennachfrageseite haben zwei der fünf Plattformen eine Fokus auf eine bestimme Lieferantenbranche (Mineralölhandel und Biomassehandel).
Die Dienstleistungen, welche von den Handelspartnern nachgefragt werden, sind stark von der Größe und der Struktur des Unternehmens abhängig. Die Minimalvariante ist dabei das Bereitstellen eines „Schwarzen Bretts“, welches die Kontaktaufnahme zwischen Anbietern und Nachfragern erleichtert.
Eine weitere Stufe stellt die Dienstleistung eines „Maklers“ dar, welcher aktiv auf Basis des Bedarfs eines Lieferanten die dazu passende Art und Anzahl an Maßnahmen am Markt sucht und entsprechend bündelt. KäuferIn und VerkäuferIn müssen dabei ihre Identität erst nach einer Einigung der Handelspartner im Zuge der Errichtung des Kaufvertrags bekannt geben.
Eine weitere Variante an Dienstleistung ist jene des Zwischen- bzw. Großhändlers. Dieser kauft von den Anbietern Maßnahmen an und verkauft sie bedarfsgerechte Bündel an die Lieferanten weiter, wobei in diesem Fall der Zwischen- bzw. Großhändler für die Gültigkeit der Maßnahme haftet.
Präsentation: "Handel mit Energieeffizienzmaßnahmen i. S. d. EEffG und EU-Förderungen für Energieeffizienz" (27. Oktober 2015 von DI Gerhard Bayer, ÖGUT)
Projektlaufzeit
November 2014 – Juni 2015