Grafische Zusammenfassung der Kernaussagen. © Robert Six rb6

Webinar

Mission Innovation Austria Online Event: Energy Communities - Findings from Innovation Programs and Pilots

Wie können Communities für erneuerbare Energien aufgebaut werden? Welche Strukturen, welche Business-Modelle führen zum Erfolg? Und wie beeinflussen diese die Elektrizitätssysteme in Bezug auf Sicherheit und Klimaschutz? Über 300 TeilnehmerInnen aus 28 Ländern diskutierten diese Fragen im Rahmen eines Online-Events der Mission Innovation Austria. Die ÖGUT unterstützte bei der Konzeption und Organisation der Veranstaltung, die von der EGRD-Gruppe der Internationalen Energie Agentur gehostet wurde.

Auf Renewable Energy Communities (RECs), also Energiegemeinschaften rund um nachhaltige Energie, werden große Hoffnungen gesetzt, es sind aber auch noch viele Frage offen. Entsprechend groß war das Interesse an einem Online-Event der Mission Innovation Austria zu diesem Thema: Über 300 Interessierte aus 28 verschiedenen Ländern informierten sich am 23. April 2020 darüber, wie sich Energie-Communities formieren und organisieren können – und welche Chancen und Herausforderungen sich daraus für Markt und Regulierungsbehörden ergeben. Empfohlen wurde unter anderem, Marktbarrieren abzubauen, Inklusion zu fördern und lokale Stakeholder einzubinden. Zudem brauche es Modelle zur Bereitstellung von Echtzeit-Daten.

Die Veranstaltung wurde als Mission Innovation Austria Online Event in Kooperation mit der ÖGUT durchgeführt und von der ExpertInnengruppe der Internationalen Energie Agentur zur Festlegung von Prioritäten in Forschung und Entwicklung (Experts' Group on R&D Priority Setting - EGRD) gehosted. Eröffnet wurde die Session wurde von Florian Maringer vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.

Marktbarrieren abbauen

In seiner Keynote gab Josh Roberts (REScoop) einen Überblick über die Chancen und Herausforderungen, welche durch erneuerbare Energie-Kooperativen entstehen. Er empfahl unter anderem, Energiegemeinschaften als nicht-kommerzielle Markakteure zu definieren, Markbarrieren abzubauen. Eine wichtige Rolle spielen ihm zufolge auch die sektor-spezifische Unterstützung für Energiegemeinschaften und die Förderung der Inklusion (Genderaspekte, einkommensschwache Haushalte etc.).

Soziale statt technische Konzepte

Der energiepolitische Kontext und die Bestimmungen bezüglich Energiegemeinschaften auf europäischer Ebene waren Thema des Vortrags von Jan Steinkohl (Europäische Kommission). Energiegemeinschaften sind demnach als soziales und nicht als technisches Konzept zu verstehen. Zu den notwendigen Rahmenbedingungen zur Umsetzung dieser gehören die Ermöglichung einer Teilnahme aller KundInnen und die Nutzung von Instrumenten, welche den Zugang zu Informationen und Finanzen fördern.

Hochskalierung von Pilot-Projekten

Anschließend wurden zahlreiche nationale Umsetzungen von Energy Communities sowie deren Treiber und Barrieren präsentiert. Herausforderungen liegen laut den ExpertInnen bei der Hochskalierung einzelner Pilot-Projekte, da diese aus dem Stadium der Demonstrationen noch nicht hinauskommen. Zu den zukünftigen Schlüsselaufgaben zählt es auch, aktuell unterschiedliche Werte in verschiedenen Bereichen, wie z.B. ökonomische und soziale Werte, durch politische und regulatorische Maßnahmen und Anreize anzugleichen. Für zukünftige F&E Aktivitäten wird unter anderem die Entwicklung von Modellen zur Bereitstellung von Echtzeit-Daten genannt.

Am Nachmittag fanden weitere Vorträge sowie eine interaktive Session zur European Task Force on Energy Communities statt. Auf Basis der Inputs und Diskussion wird ein zusammenfassender Bericht erstellt werden, der die Herausforderungen und Möglichkeiten von Energiegemeinschaften identifiziert und Perspektiven für F&E-Planung und Strategien aufzeigt.

Die Vortragsunterlagen und eine grafische Darstellung der Ergebnisse von Robert Six stehen auf der Nachhaltig Wirtschaften-Website zum Download bereit.

Weitere vertiefende Online-Formate zur aktuellen nationalen Diskussion sind in den kommenden Wochen geplant. Nähere Informationen auf der Mission Innovation Austria Website.

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