Projekt

Mobilität 4U – Attraktive Berufsbildungsformate im fti-orientierten Mobilitätssektor

Ausgangssituation

Herausforderungen wie Energiekrise und Urbanisierung gekoppelt mit einer rasanten technologischen Entwicklung im Verkehrsbereich, führen dazu, dass neue Berufsbilder im Bereich der Mobilität entstehen. Um einem sich abzeichnenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, stellt sich die Frage, wie es gelingen kann, Jugendliche für Berufe im Mobilitätssektor zu begeistern. Die beruflichen Möglichkeiten und Tätigkeitsfelder, die sich im Verkehrsbereich ergeben, sind vielen angehenden StudentInnen und AbsolventInnen oftmals nicht bekannt. Es geht einerseits darum Interesse für Naturwissenschaft und Technik zu wecken, andererseits darum konkrete Berufsfelder zu vermitteln.

Ziele

  • Darstellung des Mobilitätssektors als attraktives Berufsfeld
  • Ansprache eines hohen Anteils der entsprechenden Zielgruppe
  • Berücksichtigung aktueller Entwicklungen und Adaption der Berufsbilder im Mobilitätsbereich
  • Nutzung bzw. Entwicklung moderner und attraktiver Berufsbildungsformate
  • Die Projektlaufzeit beträgt sieben Monate und ist mit Ende März abgeschlossen. 
  • Das Projekt wird im Auftrag des Klima- und Energiefonds im Rahmen der Ausbildungsinitiative Technologiekompetenz durchgeführt.

Methodische Vorgangsweise / Inhalt

Neben ausführlicher Rechereche zu Berufsfeldern im Mobilitätssektor sowie Berufsorientierungsformaten wurden ExpertInnen-Interviews  sowie zwei Workshops durchgeführt. Im Workshop „Reality Check Berufsorientierung“ am 18.12.2013 erprobten und evaluierten Studierende aus Studiengängen mit Verkehrsschwerpunkt, welche Formate der Berufsorientierung wirkungsvoll und sinnvoll eingesetzt werden können, um Jugendliche für Mobilitätsberufe zu begeistern. Highlight des Workshops war das „Speed-Dating“ mit ExpertInnen aus dem Mobilitätsbereich. Die Ergebnisse des Reality-Checks wurden in einem zweiten Workshop mit ExpertInnen der Berufsorientierung am 22.01.2014 diskutiert und weiterentwickelt.

Ergebnisse/Nutzen

Deutlich wurde, dass sowohl der Praxisbezug zum Thema als auch der direkte und persönliche Austausch mit Personen aus dem jeweiligen Berufsfeld große Wirkung auf die Jugendlichen hat. Nicht zu vernachlässigen im Bezug auf die Berufsorientierung sind bei der Zielgruppe die interaktiven Möglichkeiten des Web 2.0 (soziale Netzwerke, Bewertungen etc.). Zusammenfassend können folgende Empfehlungen ausgesprochen werden: 

Sichtbarmachung des Mobilitätssektors durch Informationsvermittlung

Berufsfelder und Berufsbilder des Mobilitätssektors sind in der Öffentlichkeit nur unzureichend bekannt. Vor diesem Hintergrund ist es empfehlenswert Maßnahmen zu implementieren, die eine Sichtbarmachung des Mobilitätssektor und der hier bestehenden Berufschancen unterstützen. Dabei handelt es sich in erster Linie um BO-Formate, die sich an eine breite Zielgruppe und insofern eine hohe Anzahl von Individuen richten und durch ein kontinuierliches Angebot eine langfristige Wirkung erzielen.

Verstärkt personenbezogene BO-Formate anbieten

Als personenbezogene BO-Formate werden hier jene bezeichnet, bei denen die Jugendlichen oder Studierenden im interaktiven, persönlichen Austausch mit Personen stehen, die sie hinsichtlich der Studien- und Berufswahl beraten. Im Rahmen des Reality-Check wurden diese Formate von den TeilnehmerInnen als besonders wirkungsvoll bewertet. Der direkte Austausch ermöglicht es, dass eine persönliche Beziehung aufgebaut werden kann, die eindrücklich und prägend ist und damit länger im Gedächtnis bleibt als einseitige Informationsvermittlung. Konkrete Fragen der Jugendlichen und Studierenden können im Gespräch mit den Beratenden beantwortet werden. Gleichzeitig haben diese das Potenzial als eine Art „Role Model“ eine Vorbildfunktion zu übernehmen. 

Diese Art von BO-Formaten ist vergleichsweise aufwendig zu organisieren, weshalb häufiger davon abgesehen wird. Da die Wirkung dieser Formate jedoch weitaus höher ist als bei einseitiger Informationsvermittlung, ist eine Handlungsempfehlung dieses Projekts, die per-sonenbezogenen Formate stärker als bislang zum Einsatz kommen zu lassen, sie zu etablieren und weiter auszubauen. Folgende personenbezogenen BO-Formate sind besonders zu empfehlen.

  • Peer to Peer Ansätze
  • Speed-Datings mit ExpertInnen
  • Mentoring
  • Eindrucksvolle Praktika

Technikinteresse wecken

Die Recherche zu Berufsorientierungsformaten, die Jugendliche bei der Berufsorientie-rung/Studienwahl in Richtung Forschung und Technologie unterstützen, zeigte uns, dass Initiativen, die Interesse an Naturwissenschaft und Technik wecken, eine wichtige Rolle spielen, denn auch diese können in weiterer Folge zu einer entsprechenden Studien- und Berufswahl führen. Es reicht nicht, Kindern und Jugendlichen unterschiedliche Berufe vorzustellen. Erst wenn sie ein Interesse für die Arbeitsinhalte eines Berufsfeldes entwickeln können, eigene Erfahrungen mit diesen Arbeitsinhalten machen und dadurch Kompetenzen erwerben und beginnen sich spezifische Fähigkeiten zuzuschreiben, kann ein dazugehöriger Beruf ernsthaft in Erwägung gezogen werden. Dazu werden im Endbericht folgende Formate empfohlen und beschrieben:

  • SchülerInnenlabore 
  • Wettbewerbe 
  • Experimentierkästen
  • Sachbücher

Qualifizierungsmaßnahmen von BO-MultiplikatorInnen

In der Phase der Berufsorientierung spielen BerufsberaterInnen wie z.B. der Wirtschaftskammer, des wifi oder auch Schulen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Jugendliche auf spannende Tätigkeitsfelder, Berufsbilder und Karrierechancen aufmerksam zu machen. Oftmals haben diese aber selbst zu wenige Informationen über die Vielfalt der innovativen Berufsbilder des Mobilitätssektors. Wenngleich die Qualifikation von BerufsberaterInnen im vorliegenden Projekt nicht schwerpunktmäßig behandelt wurde, so möchten wir an dieser Stelle noch einmal explizit auf ihre Bedeutung hinweisen. Nur durch eine Qualifizierung der BerufsberaterInnen kann gewährleistet werden, dass die guten Berufsaussichten im Bereich der Mobilität an die Zielgruppe der Jugendlichen weiter vermittelt werden. Vor diesem Hintergrund empfehlen wir, Qualifizierungsworkshops durchzuführen, die speziell auf die BerufsberaterInnen ausgerichtet sind, diesen den Austausch mit MobilitätsexpertInnen ermöglichen und so BerufsberaterInnen weitreichende Einblicke in neue Berufsfelder und Berufsbilder im Mobilitätssektor erhalten.

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