Projekt

IÖB-Tool - Bewertungsinstrument für die innovationsfördernde öffentliche Beschaffung

Hintergrund und Zielsetzung

Mit dem IÖB-Leitkonzept haben das BMVIT und das BMWFJ einen Meilenstein in der nachfrageseitigen Innovationspolitik gesetzt. Die öffentliche Hand kann selbst mit einem Bruchteil ihres jährlichen Beschaffungsvolumens von derzeit rund 40 Mrd. Euro eine enorme Hebelwirkung erzielen und innovativen Produkten und Dienstleistungen einen ersten Markt bieten. Als Unterstützung öffentlicher BeschafferInnen stellt das IÖB-Tool eine verlässliche Hilfestellung bei der BestbieterInnenauswahl im Hinblick auf die Ziele des IÖB-Leitkonzeptes dar.

Inhalt und Methode

Kern des IÖB-Tools ist ein Kriterienkatalog, der die Zielsetzungen des IÖB-Leitkonzepts insbesondere in Richtung Innovationsförderung und Risikominimierung umfasst. Ausgehend von diesem Kriterienkatalog wurden verschiedene Module entwickelt, die für unterschiedliche Zielgruppen und Anwendungsfälle ausgerichtet sind.

Modul A richtet sich an Fachjurys, die im Rahmen von Beschaffungsvorgängen zur Bewertung der Innovation eingesetzt werden können. Für dieses Modul wurden die vier Bewertungsdimensionen (Bezugsrahmen, Wirkungsrahmen, Chancen und Risiken) in Form von 18 konkreten Fragestellungen ausformuliert. Die Beantwortung dieser Fragestellungen erfolgt semiquantitativ über eine vierstufige Skala. Die resultierenden Zwischenergebnisse der beiden Kategorien („Innovationsgehalt“ sowie „Chancen und Risikominimierung“) werden zu einer Gesamtbewertung gemittelt. Als Default-Einstellung werden beide Kategorien für die Gesamtbewertung gleich gewichtet. Jedoch ist im Excel-Tool eine Variation der Gewichtung möglich, wodurch spezifische Schwerpunkte bei den Zielsetzungen einzelner Beschaffungsvorgänge berücksichtigt werden können.

Der im Rahmen von Modul B entwickelte Fragebogen zur Evaluierung von innovationsfördernden öffentlichen Beschaffungsvorgängen soll vor allem Intermediären dienen, um Erfolgsfaktoren und Hemmnisse von öffentlichen Beschaffungsstellen systematisch erheben zu können. Hierfür wurde ein Fragebogen entwickelt, mit welchem innovationsfördernde Beschaffungsvorgänge dokumentiert und evaluiert werden können. Die erarbeiteten Fragestellungen widmen sich der Motivation für die Beschaffung, dem Beschaffungsprozess selbst, den Erfahrungen mit dem Beschaffungsgegenstand sowie den Empfehlungen für andere Beschaffungsstellen.

Von beiden Modulen wurde jeweils eine zusätzliche Variante für die direkte Verwendung im Rahmen des niederösterreichischen N.Check-Einkauf abgeleitet.

Projektkonsortium und Auftraggeber

Das Projektkonsortium setzte sich aus der ÖGUT, welche die Leitung inne hatte, der eNu – Energie- und Umweltagentur Niederösterreich und der WU Wien – Wirtschaftsuniversität Wien zusammen. Die Kompetenzen des interdisziplinären Projektteams stellten damit einen optimalen Mix aus einerseits wissenschaftlicher Expertise in den Bereichen nachhaltige Gebäude, erneuerbare Energietechnologien, Innovationsforschung und Multikriterienanalyse dar sowie andererseits anwendungsbezogener Erfahrungen mit öffentlichen Beschaffungsprozessen und der Implementierung von nutzerInnenorientierten Bewertungstools.

Das Projekt wurde im Auftrag des BMVIT - Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (Abteilung für Energie- und Umwelttechnologien) durchgeführt. 

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