Projekt

Kosten und Nutzen energieeffizienter und ökologischer Gebäude

Hintergrund und Ziel

Ziel des Projekts war es, ein Instrument zu entwickeln, das den systematischen Vergleich der Kosten und des Nutzens von Gebäuden erlaubt. Hintergrund dafür war die Annahme, dass Bauentscheidungen auf der Grundlage rein ökonomischer Argumente fallen. Gebäudequalitäten, wie sie energieeffiziente und ökologische Gebäude aufweisen, bringen jedoch auch für BewohnerInnen und NutzerInnen große Vorteile, die aber in reinen Kostenbetrachtungen ausgeklammert bleiben. Das Projekt zielte daher darauf ab, eine Methodik zu finden, mit der eine Verbindung zwischen der Kosten- und der Nutzenseite hergestellt werden kann. Somit ist sowohl ein Vergleich des Nutzens und der Kosten auf Ebene einzelner Gebäudequalitäten – ausgedrückt über Bewertungskriterien – als auch ein Vergleich ganzer Gebäudevarianten möglich.

Inhalt und Methodik

Die Erfassung des Nutzens orientierte sich an vorhandenen Bewertungssystemen, insbesondere dem 2009 überarbeiteten österreichischen Gebäudebewertungssystem TQB - Total Quality Building. Durch die Möglichkeit der individuellen Bewertung, für welche eine NutzerInnen-Befragung inklusive Wertematrix erarbeitet wurde, konnten darüber hinaus auch unterschiedliche persönliche Präferenzen hinsichtlich der Wohnqualität berücksichtigt werden. Die genaue Analyse des Nutzens und die Aufbereitung der Nutzen-Kriterien von TQB im Rahmen von Kriterien-Checklisten trugen dazu bei, die Akzeptanz, Transparenz und Verbreitung der Gebäudebewertung zu erhöhen.

Die Kostenseite wurde auf der Grundlage von gängigen Normen zur Kostenbeurteilung im Bauwesen erfasst und basierend auf tatsächlichen Kosten, die aus der Analyse realer Gebäudebeispiele abgeleitet wurden, dargestellt. Somit fanden unterschiedliche Gebäudequalitäten und Bauweisen (z.B. Passivhausstandard, Standard gemäß Bauordnung etc.), die sich in unterschiedlichen Folgekosten (d.h. Kosten über einen bestimmten Betrachtungszeitraum, wie etwa Energie- oder Wartungskosten) niederschlagen, Berücksichtigung.

Die beiden Ansätze – Kosten- und Nutzenseite – wurden im Rahmen des Kosten-Nutzen-Tools zusammengeführt und die Methodik anhand eines Beispiels illustriert. Durch die Zusammenführung von Kosten und Nutzen wurde die Basis für eine ökonomische Bewertung nachhaltiger Gebäude geschaffen.

Zielgruppe

Zielgruppen für das Kosten-Nutzen-Tool sind alle am Baugeschehen Beteiligten: sowohl politische EntscheidungsträgerInnen (von der Forschungs- bis zur Wohnbauförderung) als auch Bauträger und EndkundInnen.

Konsortium und Auftraggeber

Die ÖGUT führte das Projekt in Kooperation mit der Schöberl&Pöll OEG und weiteren ExpertInnen durch. Auftraggeber war das BMVIT.


Downloads

ÖGUT-Expertin DIin Susanne Supper referierte bei der Tagung des Arbeitskreises Energiekonzepte des Österreichischen Städtebunds am 17.10.2012 in Leibnitz zum Thema "Kosten-Nutzen-Tool - Gebäudebewertung als Instrument zur Abbildung des individuellen Nutzens". 

DI Susanne Supper stellte das Kosten-Nutzen-Tool ebenso im Rahmen ihres Vortrags „Gebäudebewertung als Instrument zur Darstellung des individuellen Nutzens“ beim e-nova-Kongress vor. Der Kongress fand vom 24. bis 25. November 2011 an der Fachhochschule Pinkafeld, Burgenland, statt.

Neben dem Projektendbericht stehen zwei Excel-Instrumente zur Verfügung:

  • Kosten-Nutzen-Tool: Dieses Dokument stellt die Verbindung zwischen den Kostenpositionen eines Bauprojekts und den jeweiligen Nutzen-Indikatoren rechnerisch dar. Weiters enthält es eine „Wertematrix“, mittels welcher es EntscheidungsträgerInnen im Baugeschehen möglich ist, persönliche Präferenzen bei der Bauqualität zu definieren. Die Anwendung des Kosten-Nutzen-Tools wird anhand eines Beispiels demonstriert.
  • Kriterien-Checklisten: Dieses Dokument erlaubt es den NutzerInnen, anhand einfacher Checklisten herauszufinden, wie wichtig ihnen welche Wohnqualitäten tatsächlich sind. PlanerInnen und ArchitektInnen können die Kriterien-Checklisten im Planungsprozess einsetzen, wenn es darum geht, die Wünsche und Anforderungen der KundInnen zu definieren oder mit den KundInnen verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte strukturiert zu diskutieren. Die Checklisten sind in Form von thematisch strukturierten Fragen aufgebaut und stellen somit eine „Übersetzung“ von eher abstrakten Bewertungskriterien in eine verständliche, nutzerrelevante Ebene dar. Gleichzeitig geben Sie einen Überblick, welche Vielzahl an Qualitätskriterien durch Nachhaltigkeitsbewertungssysteme – in diesem Fall TQB – abgedeckt wird.

Projektbeteiligte

Kooperationspartner: Schöberl & Pöll

Projektleitung in der ÖGUT: DIin Susanne Supper

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