Projekt

Zukunft Wohnbauförderung – energiepolitische Effektivität der Wohnbauförderung und Energieberatung steigern (WoZuBau)

Ausgangssituation und Ziele

Ausgangspunkt des Projektes war eine umfangreiche Wirkungsanalyse der quantitativen und qualitativen Performance der Wohnbauförderung sowie der baubezogenen Energieberatung der Bundesländer Niederösterreich, Steiermark und Tirol. Der Anteil der Wohnbauförderung und baubezogenen Energieberatung an den bisherigen Erfolgen bei der Emissionsreduktion im Gebäudesektor wurde dargestellt, Lenkungseffekte für die Umsetzung von baubezogenen klimaschutzrelevanten Maßnahmen wurden lokalisiert und nachgewiesen. Darin inbegriffen ist eine Auswertung der Daten des EBS-Managers, die Durchführung einer Befragung von KundInnen der baubezogenen Energieberatung sowie eine ExpertInnenbefragung von Stakeholdern aus Bauwirtschaft, Politik und Verwaltung. 

Ziel des Projektes war die Erarbeitung praxistauglicher Empfehlungen inklusive einer BauherrInnentypologie zur Verbesserung der energiepolitischen Effektivität der Wohnbauförderung und baubezogenen Energieberatung. 

Projektpartner sind das IIBW – Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen GmbH, die Niederösterreichische Energie- und Umweltagentur GmbH, der LandesEnergieVerein Steiermark und Energie Tirol.

Projektpräsentation

„WoZuBau - Zukunft Wohnbauförderung - Energiepolitische Effektivität der Wohnbauförderung und Energieberatung steigern“

Datum: Freitag, 20.09.2013 von 09:30-12:30 Uhr
Ort: Korea Kulturhaus, Arbeiterstrandbadstraße 122, Pavillon am Irissee 1, 1220 Wien

Veranstaltungsrückblick

Resümee und Ausblick

Aufgrund der sich verschärfenden Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden im Zuge der Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie über den nationalen Plan wird es zu einer Annäherung der geforderten thermisch-energetischen Niveaus von Bauordnung und Wohnbauförderung kommen. Dennoch sollte es weiterhin Anreize für ambitionierte Standards seitens der Wohnbauförderung geben: Im Neubau wird die uneingeschränkte Koppelung an die baurechtlichen Vorgaben des Nationalen Plans mit einem zeitlichen Vorlauf von 2 bis 4 Jahren empfohlen. Dadurch käme der Wohnbauförderung die Funktion zu, die Bau- und Wohnungswirtschaft bei der breiten Implementierung der neuen baurechtlichen Standards zu unterstützen. Für die Sanierung sind weiterhin Förderanreize zu setzen, die auch die finanziell bedingten Erfordernisse zu schrittweisen Sanierungen im Rahmen eines Gesamtsanierungskonzeptes berücksichtigen. Die Wohnbauförderung leistet einen Beitrag zur kosteneffizienten Darstellbarkeit von thermisch-energetisch ambitionierten Neubau- und Sanierungsprojekten. Sie ist ein Innovationstreiber, für herausragende Standards sollten entsprechende Förderschienen diese Funktion wahren. Hocheffiziente Niedrigstenergie- oder gar Plusenergiegebäude sind im Siedlungsverband leichter zu realisieren als singulär, insbesondere wenn die energetische Gesamtperformance die Bilanzierung von Flächenaufschließung und gebäudeinduzierte Mobilität einschließt. Die Wohnbauförderung sollte entsprechende Anreize zu kompaktem, verdichtendem Neubau und Sanieren setzen. Die Effektivität der Wohnbauförderung gründet auf der Vielfalt ihrer Lenkungseffekte. Zur Erreichung der Klimaschutzziele im Gebäudesektor werden sich die Gewichtungen dieser Lenkungseffekte untereinander verschieben müssen, eine effektive Balance sollte dabei gewahrt werden.

Rund 35.000 unabhängige und produktneutrale Erst- und weiterführende Wohnbauberatungen pro Jahr werden von den Bundesländern durchgeführt, mehrheitlich im kleinvolumigen Sanierungssegment. Eine effektive Beratung enthält zielgruppengerecht aufbereitete technische Informationen zum Gebäude und umfassende Förderauskünfte zu der vielfältigen Förderlandschaft aus Angeboten von Bund, Land und Gemeinden. Hierzu bedarf es einer intensiveren Vernetzung zwischen Wohnbauförderung und Energieberatung, auch auf Gemeindeebene. Im Gebäudebestand geht es um die Steigerung von umfassenden Sanierungen. Im Neubau gilt es, baubezogene Dienstleister stärker zu involvieren, um die KundInnen rechtzeitig in der frühen Projektplanungsphase zu erreichen. Aus- und Weiterbildungsstandards von Beratern sowie Tools für die Beratung sollten unbedingt vereinheitlicht werden, um den Herausforderungen der zu erwartenden höheren Nachfrage nach Energieberatung begegnen zu können, die aus der Umsetzung der EU-Energieeffizienz-Richtlinien resultieren. Auf der technischen Gebäudeebene werden sich neue Themen stellen: effektivere Qualitätssicherung in der Planungs-, Ausführungs- und Betriebsphase mit besonderem Fokus auf die Integration von verschiedensten haustechnischen Komponenten zur regenerativen Energieerzeugung sowie hinsichtlich der Hüllensanierung von nach 1980 errichteten Gebäuden, die über komplexere Aufbauten als ältere Gebäude verfügen.

Mit der Wohnbauförderung und der baubezogenen Energieberatung verfügt Österreich über starke Instrumente zur Umsetzung der Klimaziele im Gebäudebereich. Zahlreiche Ansätze zu deren Weiterentwicklung werden im Projekt WoZuBau aufgezeigt. Das volle Potenzial kann nur ausgeschöpft werden, wenn die thematisierten flankierenden Maßnahmen im Wohn-, Raumordnungs-, Bau-, und Steuerrecht berücksichtigt werden.

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