Medieninformation

ÖGUT-Umweltpreis 2015 – PreisträgerInnen in sechs Kategorien beim 30-Jahr-Jubiläum der ÖGUT ausgezeichnet

25. November: Die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) zeichnete im Rahmen ihres 30-Jahr-Jubiläums im Kuppelsaal der TU Wien wieder die besten Nachhaltigkeitsprojekte und innovative Persönlichkeiten mit dem ÖGUT-Umweltpreis aus.

Monika Auer, Generalsekretärin der ÖGUT: „In den 30 Jahren seit der Entstehung der ÖGUT wurde „Umwelt- und Naturschutz“ um die Dimensionen der „Nachhaltigkeit“ erweitert. Wir wissen, wo die Probleme liegen und wo wir hinmüssen. Neu ist der immer stärker werdende Fokus darauf, wie wir dorthin kommen.“ Sichtbar wird ein Kulturwandel, stellt Auer fest: „Viele neue Impulse entstehen bottom up: Menschen werden initiativ, schließen sich zusammen, erproben neue Kooperations- und Entscheidungsformen, multiplizieren, was funktioniert. Sie leben Co-Kreation, Offenheit und Transparenz, sind regional wirksam, aber global vernetzt.“ Die Gesellschaft und der/die Einzelne hat gelernt – das ist auch die Ernte von Auszeichnungen wie dem ÖGUT-Umweltpreis, die seit vielen Jahren Projekte, Initiativen, Ideen vor den Vorhang holen, auszeichnen und ihnen so Öffentlichkeit verschaffen.

Der ÖGUT Umweltpreis 2015 – die PreisträgerInnen

Eine unabhängige Jury mit ExpertInnen aus Wirtschaft, Verwaltung und Umwelt wählte aus 99 Einreichungen die PreisträgerInnen in den ausgeschriebenen Kategorien.

Der Preis in der Kategorie „Frauen in der Umwelttechnik“ ging dieses Jahr an Anke Bockreis, Vizerektorin der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Frau Bockreis (geb. 1971) kann als erste Professorin der Fakultät für Technische Wissenschaften an der Universität Innsbruck auf eine außergewöhnliche Universitätskarriere zurückblicken: Sie ist seit 2009 Professorin für Abfallbehandlung und Ressourcenmanagement und seit 2012 Vizerektorin für Infrastruktur an der Universität Innsbruck.

Das Preisgeld von 5.000,- Euro wurde vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie zur Verfügung gestellt.

In der Kategorie „Stadt der Zukunft“ wurden 2015 ebenfalls erstmals Personen ausgezeichnet. Preisträger dieser Kategorie ist Helmut Strasser vom Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen (SIR) für seine langjährige Tätigkeit im Themenfeld Stadtentwicklung. Helmut Strasser war maßgeblich in die Entwicklung des e5-Programms für energieeffiziente Gemeinden involviert. Neben einer Vielzahl von nationalen und internationalen Forschungsprojekten zur Verknüpfung von Energieplanung und Stadtplanung beschäftigt er sich auch mit übergeordneten strategischen Fragestellungen.

Das Preisgeld von 5.000,- Euro wurde vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit)mit dem Programm Stadt der Zukunft und der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) zur Verfügung gestellt.

In der Kategorie Zukunftsfähiger Materialeinsatz in der Produktion hat das Projekt Kunststoffprodukte aus Sonnenblumenabfällen von der Firma NaKu die Jury überzeugt. In mehr als vierjähriger Forschungsarbeit entwickelte die niederösterreichische Firma NaKu aus dem Abfall von Sonnenblumenschalen und Milchsäure einen natürlichen Kunststoff. Dieser neue Werkstoff besteht zu 100 % aus nachwachsenden Rohstoffen und ist vielseitig einsetzbar – als Gehäuse, Behälter, Profile und ähnliches. Das Sonnenblumenmaterial ist bei gleichbleibenden Materialeigenschaften vollkommenen recyclierbar, aber auch biologisch abbaubar. Auch der Komposter im Garten hat also etwas davon.

Das Preisgeld von 5.000,- Euro wurde von Coca Cola Hellenic Österreich und The Coca Cola Company zur Verfügung gestellt.

Das Projekt „Landesweiter Bürgerrat Asyl- und Flüchtlingswesen in Vorarlberg“ des Büros für Zukunftsfragen wurde in der Kategorie Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement ausgezeichnet. Im Juni 2015 beauftragte die Landesregierung das Büro für Zukunftsfragen einen landesweiten Bürgerratsprozess zum Thema Asyl- und Flüchtlingswesen in Vorarlberg durchzuführen. Neben einer sehr konstruktiven Diskussionskultur, dem ermutigenden Appell des BürgerInnenrats („Wir können das schaffen!“) und konkreten Handlungsvorschlägen führte der Beteiligungsprozess auch zu einer besseren, ressortübergreifenden Abstimmung unter den AkteurInnen zu diesem brisanten Thema.

Das Preisgeld von 2.500,- Euro wurde vom BMLFUW zur Verfügung gestellt.

In der Kategorie Nachhaltige Kommune wurde die Stadtgemeinde Hartberg mit dem Projekt „Stadtgemeinde Hartberg ist CO2-neutral“ ausgezeichnet. Mit viel Engagement und Partizipation der Hartberger Bevölkerung ist es im Jahr 2015 gelungen, alle Gebäude und Dienstleistungen der Stadtgemeinde und der Tochterorganisationen bilanziell CO2-neutral zu stellen. Zusätzlich zu den Aktivitäten rund um Energie und Klimaschutz, wird seit Jahren ein Fokus auf Lebensqualität gelegt. Das erklärte Ziel der Stadt ist es, in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht den nachfolgenden Generationen einen nachhaltigen Planeten zu überantworten.

Das Preisgeld von 3.500,- Euro wurde vom Österreichischen Städtebund zur Verfügung gestellt.

Den Talenteförderpreis des Landes Niederösterreich erhält der in Lilienfeld geborene Niederösterreicher DI Andreas Fleischhacker für seine Masterarbeit: Modelling and Combined Simulation of a Power-to-Gas Process.

Das Preisgeld von 2.000,- wurde vom Land Niederösterreich zur Verfügung gestellt.

Den BUSINESSART Sonderpreis erhält Hemma Bieser, Gründerin und Geschäftsführerin von avantsmart. Für den LEBENSART Sonderpreis wurde das Projekt Capatect Hanffaserdämmung vonCapatect und Naporo ausgewählt.

BUSINESSART/LEBENSART stellen für die Sonderpreise ein Medienpaket zur Verfügung.

Mit dem Blick in die Zukunft ist Monika Auer, Generalsekretärin der ÖGUT, überzeugt, dass sich die Gesellschaft im Umbruch befindet: „Bis jetzt überwiegend zentral organisierte Aufgaben werden zunehmend dezentral erledigt und Eigenverantwortung und Selbstorganisation gestärkt. Allerorts entstehen neue Bewegungen, Initiativen und Organisationsformen – OTELOS, Energiegenossenschaften, Modellregionen, Food Coops, Reparaturcafes, gemeinwohlorientierte oder soziokratisch organisierte Betriebe, Crowdfunding… .Ein buntes und – das Beste daran - unüberschaubares Bild. Es muss viel in Bewegung kommen, wenn wir eine Wende schaffen wollen. Es muss uns gelingen, die gesellschaftlichen Potenziale für die gemeinsame Zukunftsgestaltung zu aktivieren“, so Monika Auer,Generalsekretärin der ÖGUT weiter, „Die ÖGUT-UmweltpreisträgerInnen und auch jene 84 eingereichten Projekte, die keinen Preis erhielten, zeigen in ihrer Vielfalt was Zukunftsfähigkeit bedeutet.“

ÖGUT-Präsident Rene Alfons Haiden, ÖGUT-Generalsekretärin Monika Auer sowie VertreterInnen der Sponsoren überreichten am Mittwochabend die Auszeichnungen. Die sechs PreisträgerInnen konnten sich über ein Preisgeld von insgesamt EUR 23.000,- freuen. Die Preisverleihung fand im Rahmen des ÖGUT-Jahresempfangs im Kuppelsaal der TU Wien vor rund 300 geladenen Gästen statt.

Fotomaterial und nähere Informationen zu den nominierten Projekten und PreisträgerInnen finden Sie auf der ÖGUT-Website zum Download unter www.oegut.at oder als Zusammenstellung in der Infobroschüre zu den UmweltpreisträgerInnen und Nominierten.

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